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Ruckzuck ist die Lippe dick. Schon vor sechs Jahren war Sylvester Stallone in Berlin zu Gast. Kaus Wowereit drückte ihm prompt die Faust unters Kinn. Foto: dpa/Altwein

© picture-alliance / dpa/dpaweb

Sylvester Stallone: Rambos Rückkehr

Sylvester Stallone stellt am Freitag in der Astor Filmlounge sein neues Werk „Expendables“ vor, actionreicher Höhepunkt dieser Filmwoche.

Dies sind die Wochen der Kraftkerle und Haudraufs, der Spezialisten für alles nur denkbare Schieß- und Spießgerät, der durchtrainierten Kämpfernaturen, die jeder Todesgefahr trotzen, der – wenn man so will – „Natural Born Fighters“. Vor wenigen Tagen erst war in Berlin das „A-Team“ zu Gast, vorneweg Liam Neeson, der in dem Actionfilm aus Hollywood den Boss der kampfkräftigen Truppe spielt. In dieser Woche nun reist der Godfather der Filmrabauken persönlich an, Sylvester Stallone alias Rambo alias Rocky und nun alias Barney Ross. So heißt der kaltblütige Anführer der Expendables, der Entbehrlichen, des hocheffizienten menschlichen Verbrauchsmaterials, das in Stallones neuestem Werk „The Expendables“ zum Einsatz kommt. Am Freitagabend rückt der gute alte Sly, Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in einem, zur Vip-Preview in die Astor Filmlounge am Kurfürstendamm ein, samt seiner Filmkameraden Dolph Lundgren und Jason Statham. Der Erstere verdankt Stallone seinen Durchbruch als Rabiator: Vor 25 Jahren war Lundgren sein Gegner in „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“.

Für seinen neuen Krawallfilm konnte Stallone sogar die Veteranen Bruce Willis, Mickey Rourke und Arnold Schwarzenegger zu kurzen Auftritten gewinnen. Als Inspirationsquellen werden Actionklassiker wie „Das dreckige Dutzend“ und „Die Hunde des Krieges“ genannt, auch Werke wie „Die Wildgänse kommen“ und „Agenten sterben einsam“ gehören zur Tradition des Action-Untergenres um Söldnertrupps und Kommandounternehmen, an dem Stallone nun weiterstrickt.

Er erzählt die Geschichte einer Gruppe käuflicher Kämpfer, die in Südamerika einen blutrünstigen Diktator stürzen sollen und zu spät erkennen, dass ihre Auftraggegner ein doppeltes Spiel treiben. Dabei gibt sich Regisseur Stallone ganz als Anhänger der Old School, setzt mehr auf Stunts als auf Bytes: „Ich wollte beim Dreh Grips und Bizeps einsetzen – ohne die moderne Technik“. Gegen „niederträchtige Gewalt“, etwa „wie bei Serienmördern“, hat übrigens auch Stallone Einwände, aber „wenn du Gewalt anwendest und es ist heldenhaft: okay“, so zitiert der US-Sender Fox News den 64-jährigen Star. Und die „Expendables“ sind Helden, jedenfalls für Stallone, der „wirklich sehr zufrieden mit dem Film“ ist: „Es geht um Männer, die nicht mehr im Einklang mit der Welt sind, dabei aber feste Regeln befolgen. Sie haben keine Familien, ihr Privatleben ist ein einziges Chaos – sie können sich nur aufeinander verlassen.“

Verlässlichkeit und Vertrauen – darum geht es auch bei der am Mittwochabend im Cinema Paris geplanten Premiere von „Me too – wer will schon normal sein?“, doch könnten die Filme kaum unterschiedlicher sein. Im Mittelpunkt steht die Liebe zwischen Daniel, der trotz Down-Syndroms das Studium geschafft und den ersten Job gefunden hat, und seiner Kollegin Laura. Gespielt wird sie von Spaniens Star Lola Dueñas, bekannt aus Pedro Almodóvars „Volver“, die zu der von Spaniens Botschaft unterstützten Premiere erstmals nach Berlin kommt. Auch Sebastian Urbanski, René Schappach und Juliane Götze, Darsteller mit Down Syndrom des Ramba Zamba Theaters aus Prenzlauer Berg und nun als Synchronsprecher dabei, werden kommen, dazu die neue Kulturrätin der Botschaft, Gloria Minguez.

Ebenfalls am Mittwoch wird im Kino in der Kulturbrauerei Premiere gefeiert: „Babys“, ein Dokumentarfilm des Regisseurs Thomas Balmès über vier Säuglinge in Namibia, Japan, der Mongolei und den USA. Als Gäste hat man zur „Kugelbauch-Premiere“ auch werdende Mütter geladen, dazu gibt es noch Kaufkarten – für Eltern in spe oder wen auch immer.

Nur der Presse zeigen sich am Donnerstag und Freitag Regisseur und Autor Luc Besson und die Schauspielerin Louise Bourgoin, Hauptdarstellerin in seinem 1912 spielenden Film „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“. Die Titelfigur muss man sich als eine Art weiblichen Indiana Jones in Jurassic Park vorstellen: Reporterin und Hobby-Archäologin, die vor keiner Herausforderung zurückschreckt, und sei dies gar ein Flugsaurier, der im Pariser Naturkundemuseum aus einem Millionen Jahre alten Ei geschlüpft ist.

Auf einen ähnlichen Auftritt müssen Isabella Rossellini und Mathieu Amalric noch warten, sie drehen gerade erst in Babelsberg. „Chicken with Plums“ – eine Adaption der gleichnamigen Graphic Novel von Marjane Satrapi, die mit Vincent Paronnaud auch Regie führt. In „Persepolis“ hatte Satrapi ihre Kindheit im Iran beschrieben, diesmal erzählt sie die Geschichte ihres Großonkels: Der berühmte Musiker beschließt zu sterben, als sein geliebtes Instrument zerstört ist.

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