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Tempelhof: "Eins, zwei, drei, gebt die Wiese frei!"

Mit Transparenten und Parolen hat während der Feierlichkeiten zum Ende der Luftbrücke eine Initiative gefordert, den Zaun um den ehemaligen Flughafen Tempelhof zu entfernen und das Gelände für die Öffentlichkeit freizugeben.

Als der „Rosinenbomber“ gegen 16 Uhr über das ehemalige Flughafengelände Tempelhof kreist, lösen sich einige Menschen aus der Menge. Die bunt gekleideten Gestalten rollen am Zaun Transparente aus, auf denen „Tempelhof aufmachen für alle!“ steht. Sprechchöre ertönen: „Eins, zwei, drei, gebt die Wiese frei!“ Hinter der Demonstration steht die Initiative „Squat Tempelhof“ („Besetze Tempelhof“). Sie protestiert gegen das Vorhaben des Senats, Wohn- und Gewerbegebiete am Rand des Geländes zu schaffen. „Wir fordern den Senat auf, Tempelhof für alle zu öffnen und nicht kommerziell zu nutzen“, sagt Leo Fischer, der für das Bündnis aus linken Gruppen und Stadtteilinitiativen spricht.

Die Reaktionen der Gäste auf die spontane Demo sind gemischt: Einige ärgern sich über die Störenfriede, andere pflichten ihnen bei: „Der Zaun stört schon“, sagt eine Besucherin – man kommt ins Gespräch. In kleinen Grüppchen diskutieren alte West-Berliner und junge Aktivisten über die weitere Nutzung des Flughafengeländes, über Mieterhöhungen und die Baupläne für Luxuslofts.

Der Protest war nur eine erste Probe – die große Aktion soll am 20. Juni folgen. Dann will die Initiative das Gelände besetzen, mit „Mitteln des zivilen Ungehorsams“, sagt Fischer. Seine Mitstreiter und er wollen die Wiese besetzen: Die teilnehmenden Initiativen sollen dann anfangen, das Gelände nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Am Dienstag waren es nur um die 50 Aktivisten. Für de Aktion im Juni rechnen die Veranstalter mit mehreren tausend Teilnehmern. Gestern lehnte bereits eine Leiter am Zaun – symbolisch und aus Pappe. (pth/bbr)

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