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Wowereit

© Promo

Wachsfigurenkabinett: Wowereit soll eine gute Figur machen

Das Abbild des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit wird in Madame Tussauds Kabinett aufgestellt. Im Juli ist Eröffnung.

Berlins neue Attraktion nahe dem Brandenburger Tor nimmt Gestalt an: Im Juli eröffnet mit Madame Tussauds Berlin die achte Niederlassung des berühmten Wachsfigurenkabinetts in der Straße Unter den Linden 74. Gerade haben die Ausbauarbeiten hinter den Schaufenstern eines ehemaligen Auktionshauses zwischen den Gebäuden der Ungarischen und Polnischen Botschaft begonnen – und Sänger Herbert Grönemeyer hat schon mal Maß nehmen lassen für ein Abbild. Aber nicht nur er: Am vorigen Freitag stand Klaus Wowereit zwei Stunden lang Modell. Ein Expertenteam war extra aus London angereist, um die 500 dafür notwendigen Messungen zu machen.

Der wächserne Wowi und seine prominenten Mitgeschöpfe werden sich auf 2500 Quadratmetern und mehreren Ebenen verteilen. Das Ganze ist nach London und Amsterdam die dritte Schau dieser Art in Europa. Als Vorboten der zahlreichen in Wachs modellierten Prominenten erscheinen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Filmstar George Clooney bereits auf der am Mittwoch beginnenden Internationalen Tourismusbörse in Halle 14.1 am Stand 111a.

Die Zeiten, als der Besucher nurmehr an den wächsernen Gestalten – mal mit Hochachtung, dann wieder mit Staunen oder mit Gruseln – vorüberging, sind längst vorbei. „Das ist kein Wachsfiguren-Museum mehr, sondern es gibt neun Themenbereiche, wo man selbst aktiv werden kann“, sagt Pressesprecherin Katrin Frömsdorf. So darf mit Beethoven zusammen Klavier gespielt und an der Seite der deutschen Bundeskanzlerin eine Rede an die Nation gehalten werden. Der Besucher ist zu einem IQ-Test mit Albert Einstein eingeladen und kann „direkt mit internationalen Stars, Sportlegenden, politischen Größen und historischen Persönlichkeiten auf Tuchfühlung gehen und die Momente und Zeiten nacherleben, die sie berühmt gemacht haben“. Aufwendig gestaltete Kulissen sollen von einem Kriegsbunker über die Berliner Mauer bis zu einem interaktiven modernen Musiksaal reichen. Und: Das Berühren der Figuren ist nicht verboten, im Gegenteil, gegen ein Foto beim zarten Wangenkuss mit George Clooney hat hier niemand etwas einzuwenden.

Die genaue Zahl und Klasse der Stars ist noch nicht bekannt. Außer der Bundeskanzlerin stehen die Filmschönheit Jennifer Lopez, Tennisspieler Boris Becker als Gäste in Wachs fest, ebenso Kanzler Bismarck. Noch unklar ist die Darstellung der jüngeren Vergangenheit: Wie wird das Dritte Reich behandelt? Gibt es eine Ecke für die Diktatoren Hitler und Stalin? Welche Rolle spielen Konrad Adenauer oder Walter Ulbricht? Auch wenn Wowereit schon seinen Stammplatz hat: Über seine Amtsvorgänger Ernst Reuter und Willy Brandt ist noch nicht entschieden.

Jedenfalls wird es auch einen Schauraum geben, in dem man zusieht, wie die Wachsfiguren entstehen. Das kann pro Person Monate dauern, allein die Befestigung des Echthaars am Kopf einer Figur nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Und man soll einiges über die Gründerin Marie Tussaud erfahren. Sie wurde schon während der Französischen Revolution berühmt, weil sie die abgeschlagenen Köpfe Prominenter als Vorbilder für ihre Figuren verwendete. Heute sitzen die Promis stundenlang Modell, über 500 Abmessungen werden genommen, von der Haarsträhne bis zur Augenfarbe muss alles stimmen.

Madame Tussauds Berlin ist übrigens die dritte Attraktion von Merlin Entertainments in der Hauptstadt. Auch das Sea Life Aquarium und das Legoland im Sony-Center werden von Merlin betrieben. Dort ist man überzeugt, dass die deutsche Madame Tussauds ein Erfolg wird: Die Deutschen sind die Nummer 1 bei den Besuchern im Original, im „Mutterhaus“ in London.

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