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Wahrzeichen: Grunewaldturm: Noch kein Geld für die Sanierung

Der Turm ist seit einem Dreivierteljahr gesperrt. Nun ist auch noch das Restaurant zu seinen Füßen dicht.

„Der Grunewaldturm wird saniert“, heißt es hoffnungsfroh bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Sie weiß auch nach vorliegenden Gutachten, was es kostet, das baufällige Treppenhaus zu sanieren: 438 000 Euro. Sie kann aber nicht sagen, woher sie „so kurzfristig“ das Geld nehmen und wann die Reparatur beginnen soll. Der Turm ist seit einem Dreivierteljahr gesperrt. Nun ist auch noch das Restaurant zu seinen Füßen dicht. Der Pächter ist kürzlich bei einem Unfall zu Tode gekommen.

Aber es gibt Hoffnung, dass zumindest das Restaurant wieder öffnet. Es gibt auch einen Bewerber aus Reihen der einstigen Mitarbeiter. Die Behörden finden dessen Vorschlag „attraktiv“, einen Biergarten einzurichten und im Sockel eine Weinstube. Nun muss geklärt werden, ob sich das so kurzfristig einrichten lässt, ob nicht erst die Sanierung des Turms abgeschlossen sein muss oder ob gar bei laufendem Reparaturbetrieb die neue Gastronomie arbeiten kann. In den nächsten Tagen soll es darüber Gespräche mit dem möglichen Pächter geben.

Die Schäden im 1899 fertiggestellten Turm gehen nach Auskunft der Senatsbehörde auf eine fehlerhafte Treppenkonstruktion zurück. Sie sei falsch eingebaut und erzeuge „Gewölbedruck“. Die Turmsanierung 1953 habe diesen „grundlegenden Fehler“ außer Acht gelassen. So wurden die 204 Stufen zur 36 Meter hohen Aussichtsplattform allmählich zum Sicherheitsrisiko. In den Betonböden der Stufen zeigten sich Risse, die Eisenverankerungen wirkten nicht mehr stabil.

Das Restaurant unten gab sich zuversichtlich, dass die Gäste dem Grunewaldturm treu blieben und den schönen Havelblick auch von Terrasse und Garten genießen konnten. Nun aber steht eines der Berliner Wahrzeichen nur noch sinnlos in der Gegend herum.C. v. L.

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