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Weihnachtsmann zum Mieten: Ein Mann für gewisse Stunden

Er hat ja bekanntlich jede Menge zu tun an Heiligabend, der Weihnachtsmann. Wer sicher gehen will, dass er auch tatsächlich kommt, kann sich einen seiner Helfer bestellen: Man kann den Weihnachtsmann auch mieten.

Jedes Jahr im Dezember spannt der Weihnachtsmann seine Rentiere vor einen großen Schlitten, häuft bunt verpackte Geschenke darauf und schwingt sich selbst auf den Kutschbock. Bester Laune lässt er seine eisige Heimat am Nordpol hinter sich, um die Kinder dieser Welt an Heiligabend zu beschenken. So oder ähnlich funktioniert sie wohl, die Sache mit der weihnachtlichen Bescherung.

Schlaue Mathematiker haben ausgerechnet, dass der Weihnachtsmann seine Arbeit unmöglich alleine verrichten kann: Würde er Millionen von Kindern weltweit glücklich machen, müsste er 822,6 Besuche pro Sekunde absolvieren, der Rentierschlitten müsste mit einer Geschwindigkeit von über 1000 Kilometern pro Stunde fliegen und könnte mit all den schweren Geschenken nur von überirdisch starken Rentieren gezogen werden.

Wer sich daher lieber nicht auf den bärtigen Mann vom Nordpol verlassen möchte, bucht einen Stellvertreter für die Familienbescherung. Zum Beispiel beim Berliner Weihnachtsmann-Büro von Sascha Birr. Seine Internetplattform vermittelt so schnell wie möglich seriöse Weihnachtsmänner, wenn es sein muss auch noch am Weihnachtstag selbst. Zwischen 28 und 47 Euro kostet ein Besuch vom Weihnachtsmann, eine zwanzigminütige Bescherung an Heiligabend liegt bei etwa 35 Euro. Bezahlt wird vor Ort und bar.

Tarik Kilinc, Projektleiter vom „Berliner Weihnachtsmann“ der studentischen Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen, beschäftigt in diesem Jahr etwa 300 Weihnachtsmänner und -engel. Seit 1949 vermitteln die Heinzelmännchen Weihnachtsmänner, etwa 5000 Anfragen erreichen das Büro pro Jahr. Viele seiner Kunden wünschten sich den „traditionellen“ Weihnachtsmann mit rotem Mantel und weißem Rauschebart, sagt Kilinc. Doch die Heinzelmännchen haben auch internationale Größen wie das russische Väterchen Frost im Angebot.

Für den Auftritt am Heiligen Abend gelten strikte Regeln. Die Namen der Kinder müssen natürlich bekannt sein. Vor allem aber sollte man auf neugierige Fragen vorbereitet sein. „Viele der kleinen Kinder glauben an den Weihnachtsmann, da darf man sich keine Patzer erlauben“, sagt Kilinc. Und ein Schlückchen Glühwein mit den Familien ist natürlich streng verboten. Einen beschwipsten Weihnachtsmann will niemand.

Einen mit echtem Rauschebart hingegen schon. So einen, wie ihn Hu-Ping Chen trägt. Der 53-Jährige arbeitet seit über zehn Jahren als Weihnachtsmann. Schon oft haben Kinder vorlaut an seinem grau-weißen Bart gezogen. Wenn Hu-Ping Chen im Kostüm unterwegs ist, sind seine Taschen immer voll mit Schokoladengoldtalern. „Das muss man als Weihnachtsmann dabei haben“, sagt er. Mit neugierigen Kinderfragen geht der gebürtige Chinese ganz pragmatisch um: „Wenn man nicht an den Weihnachtsmann glaubt, dann bekommt man auch keine Geschenke, oder?“Katja Reimann

Die Heinzelmännchen nehmen nur noch bis Freitag, 14. Dezember, telefonische Aufträge unter 84 31 22 22 entgegen. Infos zu anderen Angeboten unter www.weihnachtsmann-berlin.de und www.weihnachtsmannbuero.de

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