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Wiedervereinigung: Berlin feiert die Einheit

Rund 500.000 Menschen kamen zur Showbühne am Brandenburger Tor. Nicht nur HipHop-Stars wie die "Fantastischen Vier" gaben dort Lieder zum Besten, sondern auch Karaoke begeisterte Besucher.

Mehr als eine halbe Million Menschen haben rund um das Brandenburger Tor in Berlin bei strahlendem Sonnenschein den Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Am Nachmittag musste das Gelände nach Angaben der Veranstalter wegen des großen Andrangs abgesperrt werden. Nur noch ein Eingang an der Siegessäule blieb offen, um schubweise weitere Besucher einzulassen. Das Fest war am Mittag mit Konzerten junger Musiker auf einer Showbühne eröffnet worden.

Auftritte von Juli, Silbermond, den Sportfreunden Stiller und den Fantastischen Vier standen auf dem Programm. Am Vortag waren bis zum Abend zu Konzerten von Newcomerbands rund 150.000 Besucher gekommen. Für das Fest war ein Teil der Straße des 17. Juni für den Autoverkehr gesperrt. Stattdessen konnten Besucher dort Karaoke singen und an einem Musik-Quiz teilnehmen. Rund 300 Beamte der Polizei waren im Einsatz.

Festakt in Schwerin

Das zentrale Fest zum 17. Tag der Deutschen Einheit fand in diesem Jahr in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern statt. Die bundesweite Feier richtet jeweils das Bundesland aus, das den Vorsitz im Bundesrat hat. Auch der Tag der Offenen Tür in den Ministergärten nahe des Potsdamer Platzes war gut besucht. Zahlreiche Gäste wollten ein Stück von Mecklenburg-Vorpommerns "größtem Zwetschgenkuchen" probieren. Führungen durch die Landesvertretungen waren am Mittag bereits ausgebucht.

Auch vor den Mauerresten am Potsdamer Platz herrschte Andrang. Am Tag der Offenen Moschee nutzten zahlreiche Interessierte die Gelegenheit, um sich über die islamischen Gebetsorte in Berlin zu informieren. An dem bundesweiten Tag der Offenen Moschee beteiligten sich insgesamt 15 Berliner Einrichtungen. Zum Programm des 3. Oktober gehörte auch die Verleihung der Quadriga-Preise. Bei einer Gala in der Komischen Oper sollten am Abend Menschen geehrt werden, die durch ihr Engagement ein Zeichen für Aufbruch und Erneuerung gesetzt haben. Preisträger sind in diesem Jahr unter anderem Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) und Königin Silvia von Schweden. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko und der frühere Außenminister Joschka Fischer (Grüne) waren als Laudatoren eingeladen. Der Preis des Vereins Werkstatt Deutschland ist mit jeweils 25.000 Euro dotiert.

Büste für Alt-Kanzler Kohl

Am Vorabend zum Tag der Deutschen Einheit war am Dienstag eine Bronze-Büste zu Ehren von Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU) in Berlin enthüllt worden. Er wisse, dass für die Einheit noch viel zu tun sei, er sei aber glücklich über das Erreichte, sagte Kohl bei der feierlichen Zeremonie. Er wünsche sich, dass möglichst viele, besonders junge Menschen "noch ein Stück in die Geschichte reingehen, in die Geschichte, die ihre Zukunft ist". Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hatte sich jüngst für die Errichtung eines deutschen Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin eingesetzt. Am vergangenen Montag hatte der frühere DDR- Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU) gesagt, er sehe gute Chancen für die Errichtung eines Denkmals in Berlins Mitte. Das abstrakte Monument, so de Maizière, könnte zum 20. Jahrestag des Mauerfalls (November 1989) in zwei Jahren fertig sein. Es solle auf dem Berliner Schlossplatz stehen. (mit dpa) 

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