zum Hauptinhalt

Wurst on the Beach: Grill-WM und Saisonstart der Strandbars

Am Samstag war Saisonstart bei Strandbars und Bädern. Am meisten los war bei der Grillweltmeisterschaft.

Es sind Hunderte, rot, blau oder grün, die die Ufer entlang der Spree überziehen und nur auf sie warten: coole Berliner und Touristen, die nach Entspannung lechzen. Die Liegestühle der Stadt stehen bereit – am Sonnabend haben auch die letzten der gut 30 Strandbars die Saison eröffnet. Doch 17 Grad und überwiegend Wolken lösten weder hier noch in den ebenfalls eröffneten Freibädern einen Run auf die Liegestühle aus. Nach draußen zog es die Berliner trotzdem.

Melanie und Franziska sind mit Familie und Freunden zum Bundespressestrand am Kappelle-Ufer in Mitte gekommen. Sie wollen das Wetter genießen, „auch wenn es schöner sein könnte“, einen Cocktail trinken – und was essen: Am Bundespressestrand kämpfen 14 Teams auf der Internationalen Grill-Meisterschaft um den Titel. Veranstalter Sven Dörge, 49, ist begeistert von seinem Publikum: „Die Leute, die hier dabei sind, haben alle einen Schuss weg“, lacht er. Aus Amerika, Luxemburg und ganz Deutschland kommen sie extra her, um die Jury mit fünf Gerichten zu überzeugen. Die Grillfans haben sich einiges einfallen lassen: vom Hackburger auf asiatische Art über die in Chinakohl eingewickelte Lachsroulade bis hin zum gegrillten Crèpe.

Während in Mitte die Roste glühen, laufen in Charlottenburg die Vorbereitungen für den einjährigen Geburtstag der Box at the Beach auf Hochtouren. Am Strand direkt vor der Disco, dem Beach at the Box – „kleines Wortspiel“, wie Strandmanager Daniel Reinsch sagt – konnten die Gäste schon nachmittags ihr kühles Bier genießen. Nicoletta Salewski, 38, und Ralf Prange, 43, aus Prenzlauer Berg sind mit ihrer 20 Monate alten Tochter Maya an den Strand gekommen. „Heute ist der erste Tag der Beachbars, das Wetter ist ganz schön, und unsere Tochter wollte raus“, erzählt Prange. Deshalb sind sie hier. Am Beach at the Box sind ab dem 11. Juni die Spiele der Fußball-WM zu sehen. Strandmanager Reinsch: „Das wird ein toller Jahrhundert-Sommer.“

Im Strandbad Wannsee war davon am Samstag noch nichts zu sehen: 12 Grad im Wasser und 17 Grad in der Luft lockten bis zum frühen Nachmittag nur etwa 250 Leute. Vergangene Woche waren es an zwei Tagen 3000 Gäste. Das Freibad in der Prinzenstraße in Kreuzberg blieb leer: Die für den 1. Mai geplante Eröffnung wurde aus „technischen Gründen“ auf Montag verschoben.

Auch an anderen Strandbars in der Stadt wie dem neu eröffneten Ressort in der Invalidenstraße in Mitte ging es ruhig zu. Am Capital Beach am Hauptbahnhof gab es keine Probleme, einen Liegestuhl zu ergattern. Nicole Kurka aus Bitterfeld lässt hier mit ihrer Mädels-Clique die Sightseeing-Tour durch Berlin ausklingen. „Es ist echt super hier, das Wetter ist okay, und man kann sich ganz gemütlich hinsetzen“, findet die 29-Jährige.

Und während die einen im Freien auf Sonnenstrahlen hoffen, steht Ralf Appfel aus Steglitz in der Schlange am Martin-Gropius–Bau. Der 50-Jährige will sich mit seinem Sohn die Frida-Kahlo-Ausstellung ansehen. Kunstfans sind ja halt nie auf’s Wetter angewiesen.Anja Brandt

Anja Brandt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false