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Stadtleben: Zweiertanz in Schwarz-Weiß

Der Ball vereint nicht nur politische Kontraste

Pas de deux in Schwarz und in Weiß, das ist in diesem Jahr das Leitmotiv für den Bundespresseball. Paare der Staatlichen Ballettschule Berlin, die Herren streng in Schwarz, die Ballerinas lieblich in Weiß gekleidet, begrüßen die 2500 Gäste bereits im Entree. Das Motiv des „harmonischen Miteinanders zweier Kontraste“ zieht sich aber durch den ganzen Abend des neunten Bundespresseballs im Hotel Interconti. Zum Einsatz kommt dabei allein ein Kilometer Birkenstämme, die im Foyer aufgestellt werden. Flaneure erleben eine Lichtinstallation aus schwarzen und leuchtenden weißen Elementen. Der Ballsaal selbst erstrahlt in Weiß, an den schwarzen Wänden hängen weiße Leuchter. Auf den weiß gedeckten Tischen sind schwarze Blumen arrangiert, auf denen weiße Origami-Vögel sitzen. 500 kommen zum Einsatz, alle von Hand gefaltet. Die weißen Menükarten stecken ebenfalls in einer schwarzen Hülle.

Auch in den Showküchen kommen die Nichtfarben zum Einsatz. Starkoch Kolja Kleeberg kocht in einem ganz in Schwarz gehaltenen Umfeld, sein Kollege Ulrich Heimann vom Interconti Berchtesgarden hat ein weißes Umfeld. Außerdem gibt es ein Wiener Kaffeehaus mit Spezialitäten wie Sachertorte, Kaiserschmarrn, gefüllte Marille, das unter der Regie des Wiener Intercontinentals steht. Selbst Sternekoch Thomas Kammeier, der für das Pas-de-deux-Menü im Ballsaal Potsdam verantwortlich ist, beteiligt sich am Spiel mit den Kontrasten. Zum Hummer gibt es zweierlei Blumenkohl und Périgord-Trüffel, zur Opéra-Schnitte helles Champagner-Sorbet.

Die Büfetts im Flanierbereich werden traditionell schon lange vor dem Eröffnungstanz gestürmt, aber immer wieder neu bestückt. Beliebt als erstes Ziel ist der „Seafood Market unter der Pyramide“, wo es Schneekrabbenzangen auf Fenchelsalat, rosa Tropengarnelen, frische Felsenaustern und Sushi mit milder Sojasauce gibt. Auch Stammgäste dürfen sich auf kulinarische Neuigkeiten freuen wie den „Luxury Hendlrollmops“ auf lila Kartoffelstock mit Erbsenchutney oder die „My Thai“-Wurst vom Havelzander mit Bouillabaisseknödelchen.

Damit niemand schwächelt, der vom ausschweifenden Walzertanzen womöglich zu mitgenommen ist, um rechtzeitig das nächste Büfett zu erreichen, gibt es auch fliegende Untertassen, zum Beispiel mit Großgarnelen im Kartoffelkleid auf Algensalat, gefülltem Milchkalbsfilet auf Sellerierisotto und Schweizer Schokoladenköpfchen mit Kirschen. Heimlicher Favorit unter all diesen Exoten bleibt die traditionelle Berliner Currywurst. Darauf darf sich freuen, wer mindestens bis Mitternacht durchhält. Bi

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