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STADTMENSCHEN: 50 Jahre gegen Hunger

Drei starke Frauen standen am Rednerpult. Der Blick aus dem Fenster offenbarte den Pariser Platz, durch vorweihnachtliche Beleuchtung erhellt.

Drei starke Frauen standen am Rednerpult. Der Blick aus dem Fenster offenbarte den Pariser Platz, durch vorweihnachtliche Beleuchtung erhellt. Ebenso erhellt waren die Gemüter darüber, was die Frauen erzählten: die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, Birgit Zeitler, Mitarbeiterin des Nothilfeteams, und Sonja Schäffler, Analytikerin der Beratungsgesellschaft „Phineo“.

Anlässlich ihres 50. Geburtstags stellte die Welthungerhilfe, eine der größten nichtstaatlichen Entwicklungshilfeorganisationen, im Haus der Commerzbank am Brandenburger Tor am Montagabend ihre Arbeit vor. Der Gastgeber fördere unter anderem mit seiner Commerzbank- Stiftung seit 1973 die Organisation mit mittlerweile jährlich 20 000 Euro, sagte der Leiter des Stiftungsbüros Berlin, Ralf Suermann. Und die Präsidentin der Welthungerhilfe hatte gute Nachrichten: „Der prozentuale Anteil hungernder Menschen auf der Welt ist gesunken.“ Und trotzdem müsse man endlich „den Skandal beenden, dass immer noch 900 Millionen Menschen auf der Erde hungern, obwohl insgesamt genügend Lebensmittel für alle“ existieren. „Wir wollen uns schließlich als Organisation überflüssig machen“, sagte Bärbel Dieckmann, einen 100. Geburtstag solle es nicht geben. Die ehemalige Oberbürgermeisterin Bonns ist seit 2008 ehrenamtliche Präsidentin der Hilfsorganisation. In der nächsten Woche wird sie für fünf Tage nach Haiti reisen, ein wichtiger Einsatzort. Direkt nach dem Erdbeben im Januar 2010 war das Nothilfeteam der Welthungerhilfe, darunter Birgit Zeitler, ins Krisengebiet gereist. Sie zeigte Bilder der Hilfsaktionen. Nach dem Erdbeben seien innerhalb von 48 Stunden 20 Millionen Euro eingegangen, auch viele der Gäste des Abends haben gespendet. „Phineo“ überprüft als gemeinnützige Aktiengesellschaft „wirkungsvolles Spenden“ und lobte „langfristige Hilfe zur Selbsthilfe“. Dann gab es Häppchen und Wein. Auf einem Tisch stand die Tagesration einer Hilfsaktion für eine fünfköpfige Familie: ein bisschen Öl, Wasser, Bohnen, Maispulver. ros

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