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Berlin: Stadtmenschen: Beethoven-Sonate und Zweitwohnungssteuer

Montagabend, Chilenische Botschaft. "Laut Einladungskarte soll dieser Empfang um 20 Uhr 30 zu Ende sein", sagte Botschafter Antonio Skármenta und fügte verschmitzt hinzu: "Ignorieren Sie das und bleiben Sie, so lange Sie wollen.

Montagabend, Chilenische Botschaft. "Laut Einladungskarte soll dieser Empfang um 20 Uhr 30 zu Ende sein", sagte Botschafter Antonio Skármenta und fügte verschmitzt hinzu: "Ignorieren Sie das und bleiben Sie, so lange Sie wollen." Cabernet Sauvignon aus dem fernen Chile war ausreichend geordert worden. Erstmal aber durften die Gäste am chilenischen Nationalfeiertag ein "Galakonzert" genießen. Der in Santiago geborene Pianist Alfedo Perl spielte Beethovens Sonate "Der Sturm" so schön, dass alle wie traumverloren dasaßen. Kein Stuhlknarren, kein Husten. Dass der international hoch gelobte Musiker den Schluss des Allegretto verpatzte, hatte man bei Franz Liszt schon vergessen. Während sich Moritz de Hadeln gleich nach Señor Velasquez-Diaz, dem honduranischen Botschafter, im Gästebuch verewigte, diskutierte Rita Süsmuth mit dem Senatsvertreter über die Zweitwohnugssteuer. Und verriet zwischendurch, dass sie bald ihr neues Buch vorstellen werden. Titel: "Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Der chilenische Botschafter schreibt keine Sachbücher sondern poetische Romane, wie den gerade erschienenen "Die Hochzeit des Dichters". Wo sind Ihre Schriftstellerkollegen, Herr Skármenta? Da guckte er sich um und sagte: "Na eben waren Yaak Karsunke und Hans-Christoph Buch noch da."

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