zum Hauptinhalt

Berlin: Stadtmenschen: Botschaft: "Alles OK"

Inter-Continental, Donnerstagvormittag. Der Star kommt später, sehen kann man ihn schon auf Plakaten: Strahlend, mit ausgebreiteten Armen.

Inter-Continental, Donnerstagvormittag. Der Star kommt später, sehen kann man ihn schon auf Plakaten: Strahlend, mit ausgebreiteten Armen. Leicht missionarisch - dabei will Howard Carpendale Deutschland doch nur verkünden, dass "Alles OK" ist. Unter diesem Motto verbreitet der gebürtige Südafrikaner am 26. und 27. April 2001 im ICC seine "Vibrations". Das ICC ist "meine Lieblingshalle in Deutschland", sagte gestern der faltenlos gebräunte Sänger, der eigentlich Profi-Cricketspieler werden wollte und dem nicht mal sein Manager nachsagt, "ein musikalisches Phänomen" zu sein. Warum der 54-Jährige trotzdem seit 25 Jahren die Säle füllt, will Carpendale lieber nicht wissen - "meine Spontaneität ginge verloren". Beinahe wäre er seinen Fans verloren gegangen - der vielfach "vergoldete" Künstler zog sich einige Jahre auf ein "Altenteil" in Palm Beach zurück. Wer dort nicht um Lohn und Brot ackern muss, hat es aber auch nicht leicht. Immer blauer Himmel und um die 30 Grad und täglich mit den gleichen millionenschweren Frührentnern um die 45 Jahre Golf spielen und abends Whisky trinken - wer hält das schon aus? Der Entertainer bekam "Lust auf mehr" - so der Titel seiner 99er-Konzerttournee durch Deutschland. Hier kann er wieder mal Pulli und Mantel tragen und "tiefere Gespräche" führen. Das wollen die Amis nicht, wusste "Howi" gestern. "Mindestens für 200 Dollar" telefonierte er mit Freunden in Palm Beach "wegen Al Gore und alledem". Die sind so naiv, wusste gestern der Sänger, woran es in Florida mangelt, "wir brauchen einen wie Clinton, natürlich ohne sexistische Bedürfnisse, aber mit dessen aggressiv-charismatischer Ausstrahlung".

hema

Zur Startseite