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STADTMENSCHEN: Fit mit 70: Festakt für den früheren Senator Ulf Fink

Ulf Finkhat in seinem Leben viele Menschen zusammengebracht – und auch am Donnerstag, als ihm im Literarischen Colloquium Wannsee eine Festschrift überreicht wird, ist der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Eberhard Diepgen, sein ehemaliger Chef, ist da, auch Mario Czaja, aktueller Nachfolger als Gesundheitssenator, außerdem Freunde und Weggefährten wie Edzard Reuter, Peter Radunski oder Uwe Lehmann-Brauns.

Ulf Fink

hat in seinem Leben viele Menschen zusammengebracht – und auch am Donnerstag, als ihm im Literarischen Colloquium Wannsee eine Festschrift überreicht wird, ist der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Eberhard Diepgen, sein ehemaliger Chef, ist da, auch Mario Czaja, aktueller Nachfolger als Gesundheitssenator, außerdem Freunde und Weggefährten wie Edzard Reuter, Peter Radunski oder Uwe Lehmann-Brauns. Die Festschrift heißt „Soziale Ordnungspolitik im 21. Jahrhundert“ (Thieme Verlag), 40 Autoren haben Beiträge verfasst. Es geht, natürlich, um das deutsche Gesundheitssystem, aber auch um eine Kultur des Helfens oder das Leben im Alter.

Die richtige Ordnung der Gesellschaft treibt Fink, der am 6. Oktober 70 Jahre alt geworden ist, bis heute um. Er war CDU-Gesundheitssenator von 1981 bis 1989, in dieser Zeit hat er unter anderem den ersten Aids-Kongress (1986) veranstaltet, aus dem schließlich die Kampagne „Gib Aids keine Chance“ hervorging. Nach seiner aktiven politischen Laufbahn rief er den jährlichen Haupstadtkongress Medizin und Gesundheit ins Leben, seit 2003 ist er Vorstandsvorsitzender von Gesundheitsstadt Berlin e.V., der gemeinsam mit dem Tagesspiegel das Internetportal www.gesundheitsberater-berlin.de betreibt.

Jetzt sitzen mit Rita Süssmuth, Heiner Geißler, Herbert Rebscher (DAK) und Gerhard Schick (Grüne) vier Autoren der Festschrift auf dem Podium und unterhalten sich mit Franz Dormann, Geschäftsführer von Gesundheitsstadt Berlin, – nein, gar nicht über Gesundheitspolitik, sondern über die ganz großen Fragen: die Ursachen der Finanzkrise, den Wahnsinn, die Banken zu Schöpfern der Wertkette auf Kosten der mittelständischen realen Wirtschaft zu machen, die fatale Trennung in Sozialpolitik auf der einen und Wirtschafts- und Finanzpolitik auf der anderen Seite. Die markigsten Worte kommen, wie erwartet, von Heiner Geißler: „Auf der Erde gibt es Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute“, sagt er und fordert, dass Politik wieder ethisch grundiert sein müsse.

Dann bedankt sich der Geehrte selbst – und warnt, dass das deutsche Gesundheitssystem zerbricht, wenn es nicht auf „Prävention statt Kuration“ setze – eine Forderung, die Gesundheitsexperten immer wieder erheben. Sein Leben, erzählt Ulf Fink, sei zur Zeit dennoch herrlich: „Wenn ich mich mit Franz Dormann mittags im Borchardt treffe, überlegen wir schon, welchen Kongress wir als Nächstes planen.“ Wenn ihm seine Freunde geneigt bleiben, würden goldene Jahre auf ihn warten. Zunächst warten aber erst mal ein goldener Oktobertag – und das Buffet. Udo Badelt

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