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Berlin: Stadtmenschen: In der Löwenhöhle

Als Kind hat man sich immer vorgestellt, was die Tiere im Zoo wohl nachts machen. Wenn die Besucher weg sind.

Als Kind hat man sich immer vorgestellt, was die Tiere im Zoo wohl nachts machen. Wenn die Besucher weg sind. Ob sie sich treffen und feiern und sich über die Besucher amüsieren? Die Löwen jedenfalls, die können tanzen. Das weiß man seit Freitagabend: der Lions Club, dessen Name zwar nicht von den Königskatzen hergeleitet sein soll, der aber trotzdem zwei Löwenköpfe im Wappen führt, feierte das 50-jährige Bestehen mit einem Ball unter dem Funkturm.

Kaum ist nebenan in den Messehallen der Import-Shop zu Ende gegangen, eröffnet hier die Furiosa-Samba-Band den Abend und tanzt dazu barfuß auf den Fliesen. 598 Gäste haben sich herausgeputzt, viel Pailletten und Glitzer auf Haut und Haaren. Die Herren tragen zum Anzug jeder eine große weiße Plastiktüte, die nur wenige aus ästhetischen Gründen ablehnen. Die Ballspende. Mania Feilcke ist gekommen, auch einige Botschaftsvertreter sind da. Die Palästinensische Generaldelegation hat abgesagt. Fünf Kochmützen bewegen sich hinter dem Buffett und vor Vitrinen mit angeleuchteten Gummibäumen. Sie signalisieren: We serve. Der Wein fließt aus Bocksbeuteln. Nach dem Ball wird man 15 bis 20 000 Mark übrig behalten für die humanitäre Hilfe.

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