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Berlin: Stadtmenschen: Kammerspiel

Dieser Empfang brauchte sich um sein Thema nicht zu sorgen. Dass Volkmar Strauch Staatssekretär von Gregor Gysi im Wirtschaftsressort werden wird, schlug beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer am Freitagabend im Ludiwg-Erhard-Haus wie eine Bombe ein - gehört er doch nicht nur zum eisernen Bestand der Wirtschaft und Gesellschaft Berlins, sondern ist auch Geschäftsführer der Kammer.

Dieser Empfang brauchte sich um sein Thema nicht zu sorgen. Dass Volkmar Strauch Staatssekretär von Gregor Gysi im Wirtschaftsressort werden wird, schlug beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer am Freitagabend im Ludiwg-Erhard-Haus wie eine Bombe ein - gehört er doch nicht nur zum eisernen Bestand der Wirtschaft und Gesellschaft Berlins, sondern ist auch Geschäftsführer der Kammer. Die Reaktionen reichten vom Erstaunen bis zum glatten Unverständnis: Bindet die Berliner Wirtschaft nun Gysi ein? Oder schiebt, umgekehrt, der schlaue PDS-Mann einen Fuß in ihr Allerheiligstes? Aber IHK-Präsident Werner Gegenbauer hatte in seiner Begrüßungsrede ohnedies schon Anlass gesehen, sich gegen die Ansicht zu verteidigen, die Kammer habe Rot-Rot zu nachsichtig beurteilt. Nichts davon, so der Präsident: Sie habe ihren Standpunkt deutlich gemacht und Klartext geredet. Im Übrigen finde Wirtschaft in der Wirtschaft statt. Dabei sollte dieser Empfang eigentlich aus ganz anderen Gründen einen besonderen Charakter tragen. Mit ihm leitete die Kammer die Feiern zu ihrem 100-jährigen Bestehen ein. Am 1. April 1902 wurde sie gegründet. In allem anderen blieb der Empfang sich gleich: Alle waren da, die man das Jahr über trifft, Unternehmer und Geschäftsführer, Kaufleute und Professoren und, und, und. Nur die Politik machte sich rar.

Rdh

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