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STADTMENSCHEN: Präsidentin in der Holzklasse

Bevor ein offizieller Besuch richtig losgeht, tauchen Staatsoberhäupter neuerdings erst mal gerne ins Berliner Leben ein. Das war auch am Donnerstag so, als die Präsidentin der Republik Kosovo zu Besuch kam.

Bevor ein offizieller Besuch richtig losgeht, tauchen Staatsoberhäupter neuerdings erst mal gerne ins Berliner Leben ein. Das war auch am Donnerstag so, als die Präsidentin der Republik Kosovo zu Besuch kam. Bevor Atifete Jahjaga am frühen Nachmittag im Schloss Bellevue von Bundespräsident Joachim Gauck mit militärischen Ehren empfangen wurde, nahm sie an einem kleinen, feinen Ladies Lunch im Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße teil. In der Gesellschaft von Frauen könne man sich am besten Kraft holen, sagte die erst 38-jährige Präsidentin, die früher Polizistin war, lächelnd. Gastgeberin war die Präsidentin des Ambassadors Club, Mania Feilcke. Die offizielle Begrüßung im Namen des Senats übernahm aber Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, die Berlin als dynamische Stadt voller möglicher Partnerschaften pries. Sowieso ist Deutschland der wichtigste Partner der erst seit Februar 2008 bestehenden Republik, die politisch ein kompliziertes Pflaster ist. Eine politisch unabhängige Frau zur Präsidentin zu machen, erwies sich unter lauter zerstrittenen Männern als salomonische Lösung. „Wenn man will, dass Sachen erledigt werden, muss man eine Frau fragen“, sagte sie selbstbewusst. Zustimmendes Gelächter bei den Gästen, darunter Kunstsammlerin Ulla Pietzsch, US-Diplomatin Karen Christensen, College-Direktorin Sara Nachama und Staatssekretärin Emily Haber. In Berlin war die charmante Präsidentin, um sich zu bedanken für die deutsche Unterstützung. Aus Rücksicht auf ihre armen Landsleute fliegt sie Economy Class. Sie hoffe, dass das Schule mache, sagte sie. Auf Nachahmer wartet sie noch. Bi

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