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STADTMENSCHEN: Pusztaträume im Salon

Modesalon – allein das Wort klingt schon irgendwie altmodisch, so nach fünfziger Jahren irgendwo in der Provinz. Der ungarische Designer Naray Tamas, ein Schüler von Ted Lapidus, füllt es gerade mit neuem, schickem Leben.

Modesalon – allein das Wort klingt schon irgendwie altmodisch, so nach fünfziger Jahren irgendwo in der Provinz. Der ungarische Designer Naray Tamas, ein Schüler von Ted Lapidus, füllt es gerade mit neuem, schickem Leben. Am Kurfürstendamm 213, über den Räumen, in denen lange das legendäre Modehaus Horn residierte, hat er sich in der Beletage einen schönen Salon eingerichtet, mit weißgoldenen Stuckdecken, schwarzem, leicht glitzerndem Teppichboden, Sesseln und Sofas, auf denen die Kundinnen Platz nehmen und alle drei Monate schönen ungarischen Models beim Defilée zuschauen können. In der Auftaktwoche hatte Tini Gräfin Rothkirch als Salonière mitgeholfen. Einige der Damen wollten die Kollektionsteile gleich mit nach Hause nehmen. Verspielte Spitzenröcke mit kurzen Jacken fanden ebenso Anklang wie die Abendkleider, ein schwarzes asymmetrisches mit Riesenschleife auf der Schulter zum Beispiel oder ein schulterfreies mit langer Schleppe, das ganz aus orangeroten Stoffrosen gearbeitet war. Große Schauen zeige er nur in Budapest, sagte Naray Tamas, aber er wolle künftig immer auch Zeit in Berlin verbringen. Ihm gefällt der Stil, den man auf den Berliner Straßen beobachten kann, „weil er so extrem ist: Entweder die Leute tragen Dinge, die gar nicht zusammenpassen, oder sie sind sehr elegant.“ Die Salonräume findet er wunderschön, „weil sie meinen Träumen nahe kommen.“ Bi

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