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STADTMENSCHEN: Schenken und schwenken

Für Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz (parteilos, für die CDU) war der Auftritt bei einer Charity-Gala der Malteser nur auf den ersten Blick eine Herausforderung. Für Soziales fühlt sie sich eigentlich nicht zuständig, und am Montagabend ging es im Ballsaal des Ritz-Carlton darum, Geld aufzutreiben für das Neuköllner Familienzentrum Manna, in dem Kinder aus schwierigen Verhältnissen lernen und essen können.

Für Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz (parteilos, für die CDU) war der Auftritt bei einer Charity-Gala der Malteser nur auf den ersten Blick eine Herausforderung. Für Soziales fühlt sie sich eigentlich nicht zuständig, und am Montagabend ging es im Ballsaal des Ritz-Carlton darum, Geld aufzutreiben für das Neuköllner Familienzentrum Manna, in dem Kinder aus schwierigen Verhältnissen lernen und essen können. Soziales Engagement brauche aber ökonomische Ressourcen, sagte die Senatorin und regte an, mal über ein „Ministerium für Wirtschaft und Soziales“ nachzudenken. Der Heidelberger Steuerrechtler Paul Kirchhoff hielt das für eine großartige Idee. In einem Gespräch über „Geld und Gerechtigkeit“ mit Moderator Peter Limbourg machte er zudem zur Förderung der Haushaltsdisziplin den Vorschlag, alle staatlichen Leistungen um ein Prozent zu kürzen, wenn die Staatsverschuldung um ein Prozent steigt. Das könnte künftige Generationen entlasten. Unter anderem Rainer Maria Kardinal Woelki, der Leiter des Kommissariats der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Jüsten, und Ex-Ministerin Andrea Fischer lauschten den Ausführungen. Komiker Oliver Kalkofe bekam als Auktionator immerhin 1000 Euro für einen roten Buddy Bear zusammen. Bandleader Andrej Hermlin hatte seinen Sohn David dabei, der sein Stepptanz-Talent zeigte. Ein Tischgebet kommt bei Berliner Galas praktisch nie vor. Bei den katholischen Maltesern gehört es zur Kultur, und der Apostolische Nuntius Jean-Claude Périsset stimmte es an. Noch eine Neuerung gab es: Nicht die üblichen jungen Berliner Schönheiten führten als Hostessen die Gäste zum Ballsaal, sondern Neuköllner Kinder aus dem „Manna“, die gebastelte Schilder mit der Aufschrift „Follow me“ schwenkten und dann auch noch gleich selbst gemalte Spendenumschläge verteilten. Das gab der ansonsten doch sehr von Männern dominierten Gala eine fröhliche Note. Bi

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