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Dreimal Kampusch. In Berlin fehlte leider die echte. Hier noch mit Amelia Pidgeon, die Natascha als Kind spielt und Antonia Campbell-Hughes (von links). Foto: dpa

© dpa

STADTMENSCHEN: Stiller Teppich ohne Kampusch

Dieser Film stellt etwas mit den Menschen an, die mit ihm zu tun haben. Es scheint, als ob er sie mit sich in die Tiefe reiße.

Dieser Film stellt etwas mit den Menschen an, die mit ihm zu tun haben. Es scheint, als ob er sie mit sich in die Tiefe reiße. Vielleicht auch Natascha Kampusch selbst. Die 25-Jährige hatte zwar ihr Kommen zur Berlin-Premiere von „3096 Tage“ angekündigt, schaffte es aber letztlich doch nicht. „Schließlich ist sie keine Schauspielerin, die das Posieren vor der Fotowand gewohnt ist“, ließ die PR-Agentur verkünden. Hauptdarstellerin Antonia Campbell-Hughes erschien zwar tapfer, doch sieht sie mittlerweile so abgemagert aus, dass einem schwindelig wird. Regisseurin Sherry Hormann zog ihren Hut vor alledem. „Es ist faszinierend, dass Natascha das überlebt hat. Ich hätte es nicht geschafft.“ Aber sie hat die Geschichte von Angst, Schrecken und Missbrauch lebendig werden lassen. Sie hat den Alptraum in Bilder gefasst, der für die damals zehnjährige Natascha Kampusch vor 15 Jahren begann und mit ihrer Flucht 2006 endete. Doch legt die PR-Agentur Wert darauf, dass es ein Spielfilm ist, „alles inszeniert“, heißt es. Deshalb synchronisierte Kampusch ihre Rolle auch nicht selbst, gedreht wurde in Englisch. Berlin war die dritte und letzte Station der Premieren-Tour, die Montag in Wien begann und in München Zwischenstopp hielt. Am heutigen Donnerstag startet der Film in den Kinos. Nele Pasch

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