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Berlin: Stadtmenschen: Umfunktionierter Tschechow

Die Komödianten sind in der Stadt! Die traurigen, verspielten, verrückten und elenden Komödianten vom Cameri-Theater aus Tel Aviv verzückten das Publikum der Jüdischen Kulturtage am Montagabend im fast ausverkauften Haus der Berliner Festspiele, der ehemaligen Freien Volksbühne in der Schaperstraße (Charlottenburg).

Die Komödianten sind in der Stadt! Die traurigen, verspielten, verrückten und elenden Komödianten vom Cameri-Theater aus Tel Aviv verzückten das Publikum der Jüdischen Kulturtage am Montagabend im fast ausverkauften Haus der Berliner Festspiele, der ehemaligen Freien Volksbühne in der Schaperstraße (Charlottenburg). "Eine gute Eröffnung, die Appetit auf mehr macht. Große Spielfreude, wunderbare Kostüme", schwärmte der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit. Vorvorgänger Walter Momper spürte im Spiel um das Leben und Sterben eines Dorfes im alten Russland "den Charme des galizischen Schtetls", während der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Alexander Brenner es eher literaturkritisch sah: "Ein völlig umfunktionierter Tschechow." Der Botschafter des Staates Israel, Shimon Stein, versprach begeisterten Zuschauern mehr Cameri-Theater in Berlin. Er habe mit dem Direktor schon über ein weiteres Gastspiel im kommenden Jahr gesprochen und mit einem Berliner Theaterleiter über Auftritte in Tel Aviv. Die ideelle Unterstützung von Kultursenatorin Adrienne Goehler hat der Botschafter: "Wir brauchen viel mehr internationalen Austausch." Vielleicht könne ja der Hauptstadtkulturfonds helfen.

Wird Frau Goehler denn das Gastspiel Anfang oder Mitte 2002 noch als Kultursenatorin erleben? "Als Kultur- und Wissenschaftssenatorin", sagte sie hocherhobenen Hauptes. Allerdings nur, wenn nicht am Kulturhaushalt gespart werde.

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