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STADTMENSCHEN: Verdichteter Zeitgeist

Zeichnen – das ist für Martina Wember vor allem Weglassen. Mit dem, was sie weglässt, könnten andere viele Ausstellungen bestreiten, aber auch sie selbst hat längst genug Material beisammen, um es öffentlich zu zeigen.

Zeichnen – das ist für Martina Wember vor allem Weglassen. Mit dem, was sie weglässt, könnten andere viele Ausstellungen bestreiten, aber auch sie selbst hat längst genug Material beisammen, um es öffentlich zu zeigen. Das sind zu allererst jene kleinen Logos, die seit 2004 vielen Tagesspiegel-Rubriken eine minimalinvasive ironische Grundfarbe geben: Über der täglichen Lokalglosse „Von Tag zu Tag“ hat der Wember-Bär viele Jahre lang kritische Blicke aus der Quadriga geworfen, seit kurzem tanzt er dort auf einem wackligen Seil zwischen Fernseh- und Funkturm. Möglicherweise ist es ohnehin das vorgeblich Wacklige, nie mit dem Lineal Gezogene, das den Zeichnungen ihre Hintergründigkeit verleiht, verdichteter Zeitgeist, in dem sich keine Botschaften nach vorn drängeln. Eine Auswahl von Martina Wembers Arbeiten – Zeichnungen, Logos, Collagen – ist vom 13. September bis Ende Oktober in der Galerie Lardon, Pestalozzistr. 99 in Charlottenburg, zu sehen. (14-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr) bm

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