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Marceau

© dpa

Stadtmenschen: Vom Teeniestar zur Kinomutti

"LOL" ist eine Teenagerkomödie, die in vielen Details direkten Bezug auf "La Boum" nimmt und in Frankreich mit bis jetzt dreieinhalb Millionen Besuchern ein großer Erfolg ist. Sophie Marceau ist dabei - und es ist wirklich unglaublich, wie jung sie immer noch aussieht.

Als seien nicht 29 Jahre vergangen seit dem Riesenkinohit „La Boum - Die Fete“, der Sophie Marceau als 13-Jährige zum Teenagerstar in Frankreich katapultierte und sie so populär machte, dass sie sogar Model für die Büste der Marianne, dem französischen Nationalsymbol schlechthin, stand.

Jetzt sitzt sie, inzwischen 42, in einem holzvertäfelten Konferenzzimmer im Kempinski Hotel Bristol am Kurfürstendamm, die Journalisten werden in Zehnergruppen durchgeschleust, mehr als 15 Minuten Zeit für Fragen ist nicht, Sophie Marceau muss gleich wieder zum Flughafen. Trotzdem bleibt sie entspannt und professionell, Stress lässt sie sich nicht anmerken, Fältchen sucht man auf ihrer Haut vergeblich. Das einzige, was sich dort findet, ist ein blauer Edelstein um ihren Hals, der in der gleichen Farbe funkelt wie ihre Bluse.

Am Donnerstagabend hat der Film „LOL“ von Lisa Azuelos die französische Filmwoche im Cinema Paris eröffnet, eine kurzatmige, an Klischees nicht gerade arme Teenagerkomödie, die aber in vielen Details direkten Bezug auf „La Boum“ nimmt und in Frankreich mit bis jetzt dreieinhalb Millionen Besuchern ein großer Erfolg ist. Marceau spielt hier die Mutter der 15-jährigen Lola (Christa Theret) – und natürlich will man wissen, wie es ist, die Seiten gewechselt zu haben und jetzt nicht mehr mit der Tochterrolle identifiziert zu werden. Sie habe beim Drehen nicht eine Minute an „La Boum“ gedacht, versichert sie, „LOL“ sei ein ganz eigener Film. Wirklich überzeugt klingt das aber nicht. Ob sie auch im realen Leben das Tagebuch ihrer Tochter lesen würde? „Natürlich nicht“, sagt sie, um sofort einzuschränken: „In der Theorie.“ In der Praxis müsse man das schon tun, wenn man das Gefühl hat, dass das eigene Kind aus der Balance gerät und einem das Tagebuch – wie im Film - sowieso in die Hände fällt. Der Rest des Gesprächs dreht sich um Erziehungsfragen, denn Sophie Marceau hat einen 13-jährigen Sohn und eine 7-jährige Tochter. „Sie ist eigentlich schon lange selbst Mutter“, sagt Regisseurin Lisa Azuelos, „nur für die Öffentlichkeit war sie noch lange die Kleine von ’La Boum’.“ Auch ihr Auftritt als Bösewicht in einem James-Bond-Film hat daran wenig geändert. „LOL“ versteht Azuelos als Tribut an einen Film, der ihre eigene Jugend stark geprägt hat. Wer ihn sieht, wird auch damit konfrontiert, wie alt er selbst geworden ist.

„LOL“ läuft Freitag um 21.30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain. Die Filmwoche dauert bis 8. Juli, Informationen unter www. franzoesische-filmwoche.de

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