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STADTMENSCHEN: Wie ein Rausschmeißer zur Hymne wurde

Eigentlich sollte das Lied ein klassischer Rausschmeißer werden. Wenn die Charlottenburger Eckkneipengänger mal wieder die Zeit aus den Augen verloren hatten.

Eigentlich sollte das Lied ein klassischer Rausschmeißer werden. Wenn die Charlottenburger Eckkneipengänger mal wieder die Zeit aus den Augen verloren hatten. Doch dann kam alles anders: Ein Radiosender suchte noch einen Song zur Pausenbespaßung für das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen den Amateuren von Hertha BSC und dem Chemnitzer FC. Und so übersetzte Frank Zander am Vorabend des 31. März 1993 den ursprünglichen Text in Fußball-Prosa. An jenem Mittwoch vor fast genau 20 Jahren dröhnte aus den Boxen des Olympiastadions zum ersten Mal der Gassenhauer, der bis heute bei jedem Hertha- Heimspiel aufgelegt wird – von der Ostkurve inbrünstig intoniert und durch das Schwenken tausender Schals begleitet: „Nur nach Hause.“

„Wir sind damals mit der Kassette ins Stadion gefahren und haben sie abgegeben“, erinnert sich der Produzent Marcus Zander, Sohn des Schlagersängers. Der Song kam offenbar an, die Hertha-Fans erhoben ihn in den folgenden Jahren zu ihrer Hymne. „Sie haben gespürt, dass der Song von Herzen kam, dass es keinen kommerziellen Gedanken gab“, sagt Marcus Zander heute, „die CD ist ja erst drei Jahre später erschienen und heute längst Kult.“ Nun gibt es eine überarbeitete Version, die Frank Zander vor dem Heimspiel der Hertha gegen Bochum am 30. März zum Besten geben wird. Daran haben sich auch zahlreiche Berliner Künstler beteiligt, unter anderem Peter Fox und Rapper Harris. Ein Rausschmeißer wird es bestimmt nicht. Christoph Dach

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