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 STADTMENSCHEN : Zwischen Bremen und Berlin

Beinahe wäre sie beim Katastrophenschutz gelandet. Das hat Johannes Rau verhindert, der Kerstin Kießler kurz nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten aus dem Innenministerium ins Bundespräsidialamt holte.

Beinahe wäre sie beim Katastrophenschutz gelandet. Das hat Johannes Rau verhindert, der Kerstin Kießler kurz nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten aus dem Innenministerium ins Bundespräsidialamt holte. Anfang 2002 bekam sie ein Angebot, von dem ihr Chef nach einigem Nachdenken meinte, dass man es nicht ausschlagen könne. Und so wurde die studierte Sozialpsychologin, die unter sechs Innenministern und einem Bundespräsidenten gedient hatte, Bremens Beauftragte beim Bund.

Stolz wie ein Brautvater lieferte Rau sie damals persönlich in der Landesvertretung in der Hiroshimastraße ab, so als ahne er, dass hier eine lange und erfolgreiche Amtszeit beginnt. Die endete erst jetzt, als Kerstin Kießler 66 Jahre alt wurde. Unterwegs zwischen Berlin, Bremen und Brüssel hat sie in den letzten zehn Jahren zehnmal die Erde umrundet und 110 Bundesratssitzungen bestritten.

Die Landesvertretung entwickelte sich unter ihrer Regie zu einem beliebten Treffpunkt für die hauptstädtische Gesellschaft. Sie will in Berlin bleiben, jedenfalls zum Teil, und sich unter anderem im Rotary Club engagieren. Noch einmal lud sie im Juni ein zur Eröffnung einer Ausstellung mit Bildern von Jakob Mattner, die Wellen und Wüste zeigen, wie es der Künstler beschrieb. Es war auch ein Abschiedsempfang, aber kein trauriger. Schließlich gab es eine erfolgreiche Amtszeit zu feiern. Die gebürtige Hamburgerin, die Bremen vertrat und nebenbei Berlinerin wurde, verabschiedete sich ganz hanseatisch mit einem schlichten „Tschüss“. Offiziell wird sie dann noch einmal am kommenden Donnerstag von Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen in den Ruhestand entsandt – anlässlich der Einführung ihrer Nachfolgerin Eva Quante-Brandt. Bi

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