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Berlin: Städtischer Urnenfriedhof: In der Gerichtstrasse entstand das erste Krematorium Berlins

Die Gerichtstrasse in Wedding ist in Berlin Inbegriff für den Städtischen Urnenfriedhof. Dort wurde am Totensonntag des Jahres 1912 das erste Krematorium Berlins seiner Bestimmung übergeben.

Die Gerichtstrasse in Wedding ist in Berlin Inbegriff für den Städtischen Urnenfriedhof. Dort wurde am Totensonntag des Jahres 1912 das erste Krematorium Berlins seiner Bestimmung übergeben. Es war zwar das erste in der preußischen Hauptstadt, aber erst das dritte in Preußen und das 34. im Deutschen Reich. Die Feuerbestattung wurde in Berlin ja auch erst 1911 zugelassen. Die Freireligiösen nehmen für sich in Anspruch, hierbei treibende Kraft gewesen zu sein. Das bis dahin geltende Verbot sollte "vorherrschende religiöse Anschauungen und die in weiten Kreisen sich kundgebenden, in dem Gemüt beruhenden Gefühle der Pietät" berücksichtigen. Für die Aufgabe dieser Bedenken war zwingende Zweckmäßigkeit in der enorm wachsenden Stadt ausschlaggebend. Immerhin gab es für die Feuerbestattung ein Vorbild in Gotha, das schon 1878 ein Krematorium hatte. Das Weddinger Krematorium ist ein Baudenkmal. Auf dem Friehof ist der Bildhauer Louis Tuaillon (1862-1919) begraben, der unter anderem das Robert-Koch-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz und die reitende Amazone zwischen Nationalgalerie und Neuem Museum geschaffen hatte. Ebenfalls in Wedding fand der zeitweilige Wiener Burgtheaterdirektor Paul Schlenther (1854-1916) seine letzte Ruhe.

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