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Außenaufnahme der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen: Kommission sucht Nachfolge für Hubertus Knabe

Die Stelle für den entlassenen Gedenkstätten-Direktor soll nun öffentlich ausgeschrieben werden. Grütters setzt Findungskommission ein.

Für den entlassenen Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, wird eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gesucht. Die Stelle werde in dieser Woche öffentlich ausgeschrieben, teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Dienstag in Berlin mit. Zur Neubesetzung der Stelle hat sie eine siebenköpfige Findungskommission eingesetzt.

Dem Gremium gehören demnach die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Sachsen-Anhalt, Birgit Neumann-Becker, der Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer, Axel Klausmeier, die Brandenburger Diktaturbeauftragte Maria Nooke und der Direktor Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, an. Weitere Mitglieder sind der Historiker Christian Sachse von der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), der frühere Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und ehemalige Aussiedlerbeauftragte, Hartmut Koschyk (CSU), und die ehemalige Leiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU), Marianne Birthler.

Zunächst fünf Jahre Befristung

Das Dienstverhältnis der neuen Gedenkstättenleitung ist den Angaben zufolge auf fünf Jahre befristet, wird aber eine Option auf Verlängerung enthalten. Der neue Direktor oder die neue Direktorin werde zugleich als Vorstand der vom Land Berlin und vom Bund getragenen Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen bestellt.

Der langjährige Leiter Hubertus Knabe war am 25. September im Zuge von Belästigungsvorwürfen gegen den Vize-Gedenkstättendirektor Helmuth Frauendorfer vom Stiftungsrat der Gedenkstätte von seinen Aufgaben entbunden worden. Zudem wurde er zum Frühjahr dieses Jahres gekündigt. Der Stiftungsrat warf ihm vor, nicht entschieden genug gegen die sexuelle Belästigung von Frauen durch seinen Vize vorgegangen zu sein.

Knabe wies die Vorwürfe zurück und klagte gegen seine Entlassung. Mitte Dezember einigten sich beide Parteien auf einen außergerichtlichen Vergleich. Knabe erhielt eine mutmaßlich fünfstellige Abfindung, beide Seiten vereinbarten Stillschweigen. Die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus will zu den Hintergründen der Absetzung einen Untersuchungsausschuss einsetzen. (epd)

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