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Berlin: Steglitz: Pfusch am Kreisel?

Ein Gutachten scheint den Verdacht auf unsachgemäße Asbest-Sanierung im Steglitzer Kreisel, dem Sitz des Bezirksamts, zu erhärten. Der Architekt Thomas Hänska, der seit 1990 vom Bezirksamt in dem Hochhaus an der Schloßstraße beschäftigt war, hatte im vergangenen Jahr in mehreren Räumen sofortigen Sanierungsbedarf festgestellt - ein Ergebnis, dass vom Bezirk bezweifelt wurde.

Ein Gutachten scheint den Verdacht auf unsachgemäße Asbest-Sanierung im Steglitzer Kreisel, dem Sitz des Bezirksamts, zu erhärten. Der Architekt Thomas Hänska, der seit 1990 vom Bezirksamt in dem Hochhaus an der Schloßstraße beschäftigt war, hatte im vergangenen Jahr in mehreren Räumen sofortigen Sanierungsbedarf festgestellt - ein Ergebnis, dass vom Bezirk bezweifelt wurde. Drei weitere Gutachter kamen jedoch zum selben Ergebnis, so dass zurzeit 78 Räume asbestsaniert werden. "Das ist Stückwerk", sagte Hänska, der inzwischen seinen Auftrag verloren hat, gestern bei einer Pressekonferenz der Grünen.

Der Architekt hatte festgestellt, dass die Verkleidungen an Heizungen und Decken sich auflösen und das dahinter verbaute, krebserregende Asbest in die Luft gelangt. Nach Aussage des vor zwölf Jahren im Kreisel tätigen Prüfingenieurs Hellmut Bartsch von der Firma Hydroplan ist bei der Sanierung 1990 gepfuscht worden. Bartsch hatte gekündigt, nachdem auf seine Warnungen nicht reagiert wurde. Die jetzige Sanierung, die Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, sei eine Folge früherer Schlamperei.

Die Firma Hakap, die damals ohne öffentliche Ausschreibung den 2,8 Millionen Mark umfassenden Auftrag erhielt, ist im MärzPleite gegangen. Vorwürfe, dass Hakap den Auftrag aufgrund langjähriger, persönlicher Beziehungen zum damaligen Baustadtrat und heutigen Bezirksbürgermeister Herbert Weber (CDU) erhalten habe, weist dieser zrück. "Die Vorwürfe sind nicht belegt", sagt Weber. Auch habe die jetzige Sanierung nichts mit der damaligen zu tu: "Der Kreisel wird nie asbestfrei sein", betont Weber. Eine über 100 Millionen Mark teure Totalsanierung werde es nicht geben." Genau diese fordern die Grünen und die Architekten. Hänska führt die Asbest-Probleme auf eine fehlende Wärmedämmung in der Fassade zurück, so dass das Tauwasser die Baumaterialien angreifen kann. Er geht davon aus, "dass in zwei Jahren wieder 78 oder 150 Räume fällig sind." Über 1000 Beschäftigte im Kreisel fordern auf einer Unterschriftenliste die sofortige Totalsanierung.

kört

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