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Die Aufhebung der Maskenpflicht in Grundschulen war umstritten. Nun wird sie in Berlin wieder eingeführt.

© Jens Büttner/picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Steigende Corona-Infektionszahlen: In Berlins Grundschulen gilt wieder Maskenpflicht – Brandenburg prüft

In den ersten bis sechsten Klassen in Berlin soll wieder Maske getragen werden. Das Brandenburger Kabinett prüft am Dienstag die Wiedereinführung.

Nachdem sie erst in der Woche vor den Herbstferien aufgehoben wurde, gilt die Maskenpflicht in der ersten bis sechsten Klasse an Berliner Schulen nun doch wieder. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) entschied sich nach einer Sitzung des Hygienebeirats am Montagnachmittag angesichts der steigenden Infektionszahlen zu einer Kehrtwende, wie die Bildungsverwaltung am Montag mitteilte. An den Oberschulen ab Klasse sieben galt die Maskenpflicht ohnehin weiter. Vor den Ferien gab es Überlegungen, sie auch dort aufzuheben. Daraus ist nun nichts geworden

Außerdem soll es für Schülerinnen und Schüler vorerst weiterhin drei Corona-Tests wöchentlich in den Schulen geben. Beide Maßnahmen sollen im Lauf der Woche umgesetzt werden, so die Bildungsverwaltung.

Ursprünglich war die Zahl von drei Tests für die beiden ersten Wochen nach den Herbstferien vorgesehen, um die Chance zu erhöhen, auf Reiserückkehrer zurückzuführende Corona-Fälle schneller zu entdecken. Danach sollten es wieder zwei Tests pro Woche sein. An dieser Regelung gab es aber immer wieder Kritik.

Für die umstrittene Aufhebung der Maskenpflicht in den Grundschulen hatte sich Scheeres vor den Ferien ausdrücklich eingesetzt und das mit den Einschränkungen für jüngere Kinder etwa beim Lesen lernen begründet. Zu ihrer Neubewertung nach der Sitzung des Hygienebeirats sagte sie: „Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil ich weiß, wie sehr das Maskentragen Kinder belasten kann.“

Elternausschuss: Nachvollziehbar, aber für die Schüler bedauerlich

Der Landeselternausschuss-Vorsitzende Norman Heise sagte, die Entscheidung, zur Maskenpflicht zurückzukehren, sei angesichts der sehr besorgniserregenden Zahlen nachvollziehbar, aber für die Schülerinnen und Schüler bedauerlich. „Weil sie wieder die einzige Gruppe sind, die mit weitergehenden Maßnahmen umgehen müssen, da andere sich nicht an die Regeln halten oder sich nicht für eine Impfung entscheiden.“

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Reinhard Bartezky vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ergänzte, es sei wichtig, noch deutlich mehr zu impfen, um sicherzustellen, dass es nicht erneut zu Schulschließungen komme. „In keinem Bereich des öffentlichen Lebens wird so viel getestet wie an den Schulen. Das führt dazu, dass Positivfälle hier wesentlich früher und häufiger entdeckt werden“, sagte er. „All das dient dazu, die Schulen offen zu halten. Denn unter den Schulschließungen haben Kinder und Jugendliche in ganz besonderem Maße gelitten.“

Brandenburg prüft Maskenpflicht für Grundschulen

Das Brandenburger Kabinett prüft am Dienstag die Wiedereinführung der Maskenpflicht für Grundschülerinnen und Grundschüler. Die „B.Z.“ berichtete am Montag online darüber. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht die Prüfung aus dem Entwurf für die neue Corona-Verordnung von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hervor. Laut Zeitung ist Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) aber dagegen.

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In Brandenburg fiel die Maskenpflicht in diesem Schuljahr zwei Wochen nach den Sommerferien weg. Das Brandenburger Kabinett berät am Dienstag auch über die 2G-Regel, die schon in Sachsen in vielen Bereichen gilt.

Grünen-Fraktionschefin Petra Budke forderte die Wiedereinführung der Maskenpflicht für Erst- bis Sechstklässler. „Die Maskenpflicht in den Grundschulen muss jetzt kommen“, sagte Budke. „Wir müssen einfach dafür sorgen, dass unsere Schulen sichere Orte sind, denn wir wollen sie ja auf jeden Fall offen halten.“ (dpa)

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