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Stellenanzeige: Arbeitsagentur vermittelt Job für rechtes Blatt

Die "Junge Freiheit" sucht einen Reporter und setzte ihre Anzeige auf die Seiten der Agentur für Arbeit. Diese - bemerkt oder unbemerkt - ließ das zu. Doch die Wochenzeitung ist wegen ihrer Rechtsorientierung stark umstritten.

Da hatten sich so einige Tagesspiegel-Leser gewundert: Auf der Suche nach einem Job im Internet fanden sie auf der offiziellen Seite der Bundesagentur für Arbeit eine Stellenausschreibung der ultrarechten Zeitung „Junge Freiheit“ (JF). Das Rechtsaußenblatt aus Berlin sucht einen Reporter/eine Reporterin. Frühester Eintrittstermin sei der 15. Januar. Ein wissenschaftlicher Hochschulabschluss wird verlangt, auch ein Führerschein sei erforderlich.

Wie eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg erklärte, habe die „Junge Freiheit“ das Stellenangebot selbst ins Internet gestellt. Das ist möglich, denn es gibt zwei Wege, wie Jobangebote bei der Arbeitsagentur landen: „Entweder der Arbeitgeber meldet seine Stellenausschreibung an die Agentur und wir betreuen sie, oder aber, er stellt sie selbst ins Internet. Dann muss er sie auch selbst verwalten“, erklärt die Sprecherin.

Letzteres habe die „Junge Freiheit“ getan. Eine rechtliche Handhabe dies zu verbieten, habe die Arbeitsagentur nicht. „Wir dürfen eine Stellenausschreibung nur löschen, wenn sie gegen das Gesetz oder gegen die guten Sitten verstößt“, sagte die Sprecherin. Sie versicherte überdies, dass Mitarbeiter des Arbeitsamtes sporadisch die Stellenausschreibungen im Netz überprüften und – sofern sie gegen die Bestimmungen verstießen – auch löschten.

In der Vergangenheit waren unter anderem bekannte Sozialdemokraten wie Egon Bahr oder der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky in die Schlagzeilen geraten, weil sie der „Jungen Freiheit“ Interviews gaben.

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