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Berlin: Sterne jetzt auch für Pensionen Heute wird die erste

in Berlin ausgezeichnet

Vier Löcher hat Susanne Rathgeb schon in die Hauswand gebohrt, nun hofft sie, dass das Schild mit den drei Sternen drauf auch wirklich genau 23 Zentimeter lang ist. Ihr „Haus La Garde“ in der Zehlendorfer Bergengruenstraße ist die erste Pension in Berlin, die heute vom Deutschen Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) nach den Richtlinien der neuen „G-Klassifizierung“ ausgezeichnet wird.

Bisher galten für kleinere Gasthöfe und Pensionen dieselben Bewertungskriterien wie für Hotels – mit der Folge, dass nur die wenigsten Gasthöfe mehrere Sterne erhielten. Beispielsweise sollen Hotels über Rezeption und Nachtportier verfügen. „Von einem kleinen Familienbetrieb mit nur vier Zimmern kann man das aber nicht erwarten“, sagt Peter Vogl von der Hogastro GmbH, die im Auftrag der Dehoga alle Sterne im Großraum Berlin vergibt. Pensionsbesitzerin Susanne Rathgeb freut´s: „Jetzt muss ich nicht mehr mit dem Ritz Carlton konkurrieren.“

Was aber nicht heißen soll, dass den kleinen Gasthöfen nun die Sterne hinterhergeworfen werden. Beim „Haus La Garde“ etwa beanstandeten die Inspekteure der Hogastro, dass für die Gäste zu wenig Gesellschaftsspiele bereit stünden. Susanne Rathgeb hat nachgerüstet, nun liegen Trivial Pursuit und Scrabble in der Küchenkommode. Die „familiäre Betreuung“ sei nun mal das große Plus von Pensionen gegenüber den anonymeren Hotels, sagt Rathgeb.

Rund 50 Berliner Gasthöfe und Pensionen sollen laut Peter Vogl von der Hogastro bis zum Jahresende nach dem neuen System bewertet werden. Vogl sieht die neuen G-Sterne nicht nur als Marketinginstrument der Pensionsinhaber, sondern auch als wichtige Information für die Kunden: „Die wissen dann genau, was sie erwartet – und können qualifizierter meckern.“sle

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