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Berlin: Stiftung Warentest

Ein Metallzaun und 400 Ordner sollten Schwarzhändler fern halten. Ein Selbstversuch

Über den Zaun wunderten sich viele Tänzer auf der Love Parade – und über die vielen Ordner an den Eingängen. Ein kilometerlanger Bauzaun fasste den kompletten Tiergarten ein – damit illegale Händler draußen bleiben. Die Kontrolleure kontrollierten dabei höchst unterschiedlich: An der Hofjägerallee wurde der Radfahrer nicht hineingelassen, gegenüber der italienischen Botschaft hieß es „keine Glasflaschen“ und 100 Meter weiter legte ein Ordner das Getränkelimit auf sechs Liter fest. Tatsächlich hatte der Bezirk Mitte das „Hausrecht“ im Tiergarten dem Veranstalter übertragen, „wie beim Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt“, sagte Wirtschaftsstadtrat Dirk Lamprecht. „Nur wer erkennbar Waren zum Handel dabeihat, wird zurückgewiesen.“ Das seien die Hobbyhändler, die bei jeder Großveranstaltung mit Bollerwagen mit Paletten Dosenbier und dem Schild „1 Bier 1,50 Euro“ durch den Park ziehen. Diese Händler wurden an allen Eingängen zurückgewiesen – wobei die 400 Ordner keine Taschen oder Rucksäcke durchsuchen durften. „Die haben keine hoheitlichen Aufgaben“, hieß es bei der Polizei. „Kein Eintritt und keine nervige Leibesvisitationen stehlen euch den Spaß!“, beruhigt auch die LoveParade-Internetseite. Die Absperrungen dienten zum Schutz des Parks vor Schwarzhandel und Zettelverteilern. Und Gefahr ging vom Zaun auch nicht aus, wie vorher befürchtet, da keiner rüberklettern musste, wurde keiner verletzt. Und die Sechs-Liter-Grenze? „Wenn ihr Tagesbedarf zwölf Dosen Bier sind, dürfen sie auch zwölf Dosen reinbringen“, sagte Oberaufseher Lamprecht, dieser Ordner sei wohl übereifrig. Der Zaun habe Schwarzhändler im Tiergarten verhindert, und der Müllberg sei geringer als im Vorjahr, sagte Lamprecht am Abend. Der Zaun, ein Erfolg. Ha

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