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Berlin: Stillstand

Ach wäre es schön, eine BVG zu haben, die optimistisch in die Zukunft blickt. Die Visionen hat, wie sie den Fahrgästen das Leben erleichtern kann.

Ach wäre es schön, eine BVG zu haben, die optimistisch in die Zukunft blickt. Die Visionen hat, wie sie den Fahrgästen das Leben erleichtern kann. Hätte es den hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft des Nahverkehrs nicht gegeben, wäre beispielsweise nie eine Stadtbahn gebaut worden, die heute Jubiläum feiert. Wir hätten auch nie bequem von der Innenstadt per U-Bahn bis Pankow oder nach Rudow fahren können. Das ist kundenfreundlich und städtebaulich genial. Die früheren Planer sahen mehr nach vorn, die Verkehrsbetriebe wirkten motiviert. Und heute? Da sollen gerade renovierte Stecken – wie nach Krumme Lanke – möglicherweise kräftig gestutzt werden. Was die BVG gegenwärtig überlegt, klingt rückwärtsgewandt und defensiv, nach dem Motto: kürzen, kappen und kassieren, Hauptsache Kosten sparen. Es kostet vor allem das strapazierte Wohlwollen der Kundschaft, stets zu hören, dass etwas nicht (mehr) geht. Die BVG will doch „bewegen“. Was sie tut, klingt nach Stillstand. Vielleicht will sie im Grunde gar nicht mehr fahren. Oder möglichst nur Kurzstrecke.

Christian van Lessen

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