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Berlin: Strafkolonie

Wenigstens im juristischen Bereich kommt die Zusammenarbeit richtig voran. Es gibt gemeinsame Gerichte, Berliner Personal muss dienstlich nach Cottbus – und neuerdings exportiert die Hauptstadt kriminellen Nachwuchs: Rund 30 Insassen der Jugendvollzugsanstalten Plötzensee und Kieferngrund müssen umziehen.

Wenigstens im juristischen Bereich kommt die Zusammenarbeit richtig voran. Es gibt gemeinsame Gerichte, Berliner Personal muss dienstlich nach Cottbus – und neuerdings exportiert die Hauptstadt kriminellen Nachwuchs: Rund 30 Insassen der Jugendvollzugsanstalten Plötzensee und Kieferngrund müssen umziehen. Sie werden in Zukunft Zellen – oder sagt man Zimmer? – in Brandenburger Anstalten belegen, weil die Berliner Gefängnisse überbelegt sind. Interessant ist nun, wen die Berliner Justizverwaltung den Schließern in Brandenburg überantwortet. Verlegt werden die Nachwuchstäter, die pflegeleicht und umgänglich wirken. Das hat offenbar wirklich mit der Pflege guter Nachbarschaft zu tun. Man sollte meinen, dass die Berliner Justiz gerade die Delinquenten loszuwerden versucht, die sich besonders mies aufführen - das Gegenteil ist der Fall. „Intensivtäter“ werde man nicht nach Brandenburg verlegen, heißt es aus der Justizverwaltung – die bräuchten intensive Betreuung. Ach so. Wir hatten immer gedacht, mit „intensiv“ sei die kriminelle Energie gemeint.

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