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Berlin: Strategien für die Problemkieze

Mehr als 20 Prozent Arbeitslosigkeit, überdurchschnittlich viele Sozialhilfeempfänger, ein hoher Ausländeranteil und eine große Fluktuation: Das sind Kriterien für städtische Problemgebiete. 15 Millionen Euro jährlich fließen in 17 QuartiersmanagementGebiete, hinzu kommen sechs Millionen Euro pro Jahr für 18 neue städtische Problemregionen.

Mehr als 20 Prozent Arbeitslosigkeit, überdurchschnittlich viele Sozialhilfeempfänger, ein hoher Ausländeranteil und eine große Fluktuation: Das sind Kriterien für städtische Problemgebiete. 15 Millionen Euro jährlich fließen in 17 QuartiersmanagementGebiete, hinzu kommen sechs Millionen Euro pro Jahr für 18 neue städtische Problemregionen. Was aber kann in den Kiezen konkret gegen die größer werdenden sozialen Unterschiede getan werden?

Schulstaatssekretär Thomas Härtel (SPD) möchte die Schulen stärker als „strategischen Partner“ miteinbeziehen. „Sie sollen eigenverantwortlich Angebote für Jugendliche schaffen und mit Nachbarschaftszentren enger zusammenarbeiten“, sagte Härtel am Dienstag auf einer Veranstaltung des Kommunalpolitischen Forums. Deutschkurse für türkischstämmige Mütter könnten laut Härtel nicht nur an den Volkshochschulen, sondern auch direkt im Kiez in nicht genutzten Wohnungen landeseigener Wohnungsbaugesellschaften angeboten werden. Um Kinder im Vorschulalter stärker zu fördern, schlägt Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) vor, gezielt Migrantenfamilien zu besuchen und die Eltern in persönlichen Gesprächen davon zu überzeugen, dass ihre Kinder so früh wie möglich die deutsche Sprache lernen müssen.

Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) will mit dem Projekt „Gesunde Stadt“ Eltern über gesunde Ernährung aufklären und Kinder über Nachbarschaftsvereine zu mehr Sport bewegen. PDS-Senator Harald Wolf will besonders in den Problemkiezen Gelder für Existenzgründer bereitstellen. „Es gibt die Fördermittel, jetzt brauchen wir die Nachfrage“, sagte Wolf. Alle Senatoren waren sich einig, dass diese Vorschläge für eine „Soziale Stadt“ ohne Eigeninitiativen und bürgerschaftliches Engagement nur wenig Erfolg haben werden. sib

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