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Streik an der Charité: Arbeitgeber verspricht mehr Geld für nichtmedizinisches Personal

Nach dem monatelangen Streik der Reinigungskräfte an der Berliner Charité konnte eine Einigung mit dem Arbeitgeber erzielt werden. Doch der Klinik droht schon wieder neues Ungemach.

Als sich am Montag der Aufsichtsrat der Charité versammelt hat, war Karl Max Einhäupl gut vorbereitet. Der Chef der Universitätsklinik hatte Blumen für die neue Vorsitzende des Kontrollgremiums holen lassen: Künftig steht Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres dem Aufsichtsrat vor. Die SPD-Politikerin wurde gleich auf ihrer ersten Sitzung über das unerwartete Ergebnis des Arbeitskampfes bei der Charité-Tochterfirma CFM informiert: Streikende und Geschäftsführung haben sich geeinigt, die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi und des Beamtenbundes stimmen bald über das Ergebnis ab. Die CFM will ab Mai einen Euro mehr, also mindestens 8,50 Euro brutto pro Stunde zahlen. Seit September hatten bis zu 300 der 2000 Reinigungskräfte, Fahrer und Wachleute der CFM gestreikt. Zur Finanzlage der verschuldeten Klinik sagte Scheeres: Die Charité sei auf gutem Weg, das Jahresziel einer schwarzen Null zu erreichen. Der Aufsichtsrat verabschiedete auch den Wirtschaftsplan 2012. Scheeres erklärte, sie erwarte, dass die Charité kommendes Jahr mit einem Plus von 4,5 Millionen Euro abschließen könne. Trotzdem wird so bald keine Ruhe einkehren. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat Tarifverhandlungen für die 2500 Mediziner der Charité gestartet. Die Forderung dürfte sich an der Tarifrunde für andere Universitätskliniken orientieren. Dort wollen die Ärzte sechs Prozent mehr Lohn.Hannes Heine

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