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S-Bahn-Lokfuehrer

© ddp

Streik der Lokführer: Morgen kein S-Bahn-Streik geplant

Nach dem morgendlichen Lokführerstreik hat die S-Bahn den Betrieb in ganz Berlin wieder aufgenommen. Ab etwa 14 Uhr sollen alle Züge wieder planmäßig fahren. Morgen soll es keine Streiks geben.

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) bewertete den Streik bei den S-Bahnen in Berlin und Hamburg als Erfolg. "Es ist absolut positiv gelaufen", sagte ein Sprecher nach Ende der Arbeitsniederlegungen. In Berlin hätten mehrere hundert Lokführer die Arbeit zwischen 8:00 und 10:00 Uhr niedergelegt, in Hamburg seien es mehr als 150 gewesen.

Für diesen Freitag ist kein Streik bei S-Bahnen in deutschen Städten geplant. Zunächst wolle man den Ausgang der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Nürnberg am Freitagvormittag abwarten, sagte der Gewerkschaftssprecher. Das Gericht entscheidet dann über einen Widerspruch der GDL gegen das am Mittwoch im Eilverfahren verhängte Streikverbot für den Güter- und Personenfernverkehr.

In Berlin dauerte der S-Bahn-Streik bis zehn Uhr. "Auf allen Verbindungen wird inzwischen wieder gefahren, aber zunächst noch nicht in der gewohnten schnellen Taktfolge", sagte ein Bahnsprecher. Ein größeres Chaos war ausgeblieben. Bis 14 Uhr sollen alle Züge wieder planmäßig fahren. Der S-Bahn-Verkehr war nicht komplett lahmgelegt. Einige Züge auf den sogenannten Außenästen des S-Bahn-Netzes fuhren weiter.

Berliner fahren Fahrrad

Die Fahrgäste waren offenbar gut vorbereitet. Viele Berliner wichen auf das Auto sowie bei strahlendem Sommerwetter auch auf das Fahrrad beim Weg zur Arbeit aus. Auch die BVG verzeichnete ein erhöhtes Aufkommen an Fahrgästen. "In den U-Bahnen ist es ein bisschen voller als sonst", sagte Sprecherin Petra Reetz. Die BVG habe sich unter anderem mit etwas längeren Zügen als normalerweise im Sommer auf den Streik eingestellt. Auch Busse und Straßenbahnen beförderten mehr Fahrgäste als an einem normalen Tag im Sommer, fügte sie hinzu. "Allerdings ist es nicht so voll, dass wir jemanden stehen lassen müssen", fügte sie hinzu.

Die GDL hatte am Mittwochabend überraschend Streiks bei der S-Bahn in Berlin und Hamburg angekündigt. "Damit wollen wir dem Vorstand der Deutschen Bahn nochmals verdeutlichen, dass wir ein verhandlungsfähiges Angebot von ihm erwarten", sagte der GDL-Bundesvorsitzende Manfred Schell. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich mehrere hundert Lokomotivführer in beiden Unternehmen an diesem Streik beteiligen.

"Wir sind es leid"

"Wir wollen ein deutliches Signal setzen, dass das Fahrpersonal mit seiner Geduld am Ende ist", sagte der stellvertretende Bundeschef der GDL, Claus Weselsky, im ARD-"Morgenmagazin". Die Botschaften seien ausgetauscht, "wir sind es leid", fügte er hinzu. Die Beschäftigten seien nicht mehr bereit, eine derart schlechte Bezahlung für ihre Arbeit hinzunehmen. Weselsky fügte hinzu, dass die Gewerkschaft sich über einen konkreten Vorschlag für einen Moderator in den Tarifauseinandersetzungen freuen würde. Dabei gehe es darum, den Grundkonflikt - die Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal - zu lösen. (mit ddp)

Informationen für heute versprechen die Verkehrsunternehmen unter:

www.bvg.de, www.s-bahn-berlin.de sowie www.vbbonline.de

Infotelefon der Bahn: 0800 99 66 33

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