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Berlin: Streik in Frankreich legte Flugverbindung nach Paris lahm

Fast alle Flüge fielen aus Trotzdem kein Chaos in Tegel

Wenn in Frankreich gestreikt wird, gibt es auch in Berlin Probleme – zumindest dann, wenn die Fluglotsen ihre Arbeit niederlegen. Wie gestern. Air France musste in Tegel von sechs im Flugplan stehenden Flügen fünf streichen, bei Lufthansa fielen alle drei Flüge aus. Trotzdem habe es kein Durcheinander vor den Schaltern gegeben, sagte Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Flüge Richtung Spanien seien planmäßig erfolgt. Heute soll der Verkehr wieder aufgenommen werden.

Bei angekündigten Streiks hoffen die Fluggesellschaften, dass ihre Kunden „vorgewarnt“ sind und erst gar nicht zum Flughafen kommen. Auch viele Reisebüros versuchen Kunden, die bei ihnen gebucht haben, rechtzeitig zu informieren. Wer gestern trotzdem in Tegel erschien, hatte Pech. Weil nur eine Maschine nach Paris geflogen ist, war es nicht möglich, Passagiere der anderen ausgefallenen Maschinen umzubuchen. Die Kunden mussten nach Hause oder ins Büro zurückkehren.

Kulant zeigen sich die Gesellschaften in der Regel aber bei der Erstattung. Nach Ausfällen, die durch einen Streik verursacht werden, könnten Kunden auch solche Tickets zurückgeben, die nach den Regularien davon eigentlich ausgeschlossen seien, sagte LufthansaSprecher Wolfgang Weber.

Fallen innerdeutsche Flüge aus, bieten die Gesellschaften ihren Kunden meist an, auf die Bahn auszuweichen. Dort gilt dann das Flugticket als Fahrschein. Die Verrechnung findet später zwischen den Fluggesellschaften und der Bahn statt.

Die Paris-Flüge sind meist gut besetzt, weil der Flughafen Charles de Gaulle ein Umsteigeknoten im internationalen Flugverkehr ist. Berlin ist auf solche Zentren besonders angewiesen. Denn nicht einmal alle Hauptstädte der EU können vom Sitz der deutschen Regierung aus direkt erreicht werden. Wer etwa nach Dublin will, muss umsteigen. In Paris kann man auch landen, wenn man nach Rom will. Die einzige Maschine am Tag ab Tegel startet nämlich um 12.40 Uhr; zu spät für viele Passagiere, die entweder einen Termin in Rom haben oder am Abend wieder zurück wollen. Wer deshalb früher fliegen will, muss ebenfalls eine Umsteigeverbindung wählen.

Nach Athen oder Lissabon gibt es zwar sogar von Berlin aus Direktflüge – aber nicht jeden Tag. Und mehr als jeweils ein Flug täglich steht nicht im Programm. So sind neben Frankfurt (Main) auch Paris sowie Amsterdam und London wichtige Umsteigepunkte für Berliner Fluggäste, die dann von einem Streik dort besonders betroffen sind. kt

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