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Das neue Lehrerbildungsgesetz gehört zu den wichtigsten Reformprojekten.

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Streit um Lehrerbildungsgesetz: Berliner CDU lehnt den "Einheitslehrer" ab

Eine Einigung zwischen SPD und CDU über ein neues Lehrerbildungsgesetz ist immer noch nicht in Sicht. Eine der wichtigsten Forderungen von Schulsenatorin Scheeres ist dabei das weitgehend identische Masterstudium für Gymnasium und Sekundarschule. Die CDU lehnt diesen „Einheitslehrer“ vehement ab.

Die CDU ist vorsichtig geworden: Eine „Blankounterschrift“ werde es beim Lehrerbildungsgesetz nicht geben, kündigte die bildungspolitische Fraktionssprecherin Hildegard Bentele an. Zuvor müsse sichergestellt sein, dass die SPD den von ihr gewünschten sogenannten Einheitslehrer nicht doch noch durch die Hintertür einführe. Die CDU will das Gesetz lieber ein Jahr später verabschieden, als jetzt durch eine übereilte Zustimmung Risiken einzugehen. „Dann kommt es eben erst 2015/16“, nannte Bentele als Option.

SPD fordert identisches Studium für Gymnasium und Sekundarschule

Das neue Lehrerbildungsgesetz gehört zu den wichtigsten Reformprojekten von Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD). Ein zentraler Punkt ist dabei ihre Forderung, dass es für Sekundarschulen und Gymnasien ein weitgehend identisches Masterstudium geben soll. Die CDU lehnte diesen „Einheitslehrer“ vehement ab, woraufhin Scheeres zusagte, dass sich die beiden Studiengänge sehr wohl unterscheiden sollen. Einzelheiten würden später per Rechtsverordnung geregelt.

Die CDU will dem Gesetz aber nur zustimmen, wenn sie sich vorher davon überzeugen kann, dass die entsprechende Rechtsverordnung in ihrem Sinne ist, betonte Bentele. Die CDU lasse sich nicht unter Zeitdruck setzen. Das Gesetz sollte am Donnerstag in das Abgeordnetenhaus eingebracht werden. Im Dezember folgt im Schulausschuss eine Anhörung. Die SPD will das Gesetz so zeitig beschließen, dass die Studenten bereits ab dem Wintersemester 2014/15 nach den neuen Vorgaben studieren können.

CDU schlägt Numerus clausus für Gymnasialmaster vor

Die Sozialdemokraten lehnen eine Trennung beider Lehrämter ab, weil beide Schulformen zum Abitur führen. Die CDU hält dem entgegen, dass nur ein Bruchteil der Sekundarschüler tatsächlich das Abitur ablege. Auch ein weiteres Argument des Koalitionspartners lässt die CDU nicht gelten: Die SPD warnt, dass absehbar kaum noch Studenten das Lehramt an Sekundarschulen studieren wollen, wo die Arbeit als schwieriger gilt. Auch deshalb machten getrennte Ausbildungen keinen Sinn. Bentele will dieses Problem anders lösen: Sie schlägt einen Numerus clausus für den Gymnasialmaster vor.

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