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Berlin: Streit um Pamukkale: Bezirk verliert

In dem seit Jahren schwelenden Streit um den PamukkaleBrunnen im Görlitzer Park hat das Bezirksamt eine juristische Schlappe hinnehmen müssen. Das Landgericht hat die Klage gegen die Planungsgruppe, die den Bau des Kreuzberger Brunnens beaufsichtigte, als unbegründet abgewiesen.

In dem seit Jahren schwelenden Streit um den PamukkaleBrunnen im Görlitzer Park hat das Bezirksamt eine juristische Schlappe hinnehmen müssen. Das Landgericht hat die Klage gegen die Planungsgruppe, die den Bau des Kreuzberger Brunnens beaufsichtigte, als unbegründet abgewiesen. Damit ist der Versuch des Bezirks gescheitert, neben dem Künstler auch die Planungsgruppe für das Brunnen-Debakel verantwortlich zu machen und auf Schadensersatz zu verklagen. Ein früheres Urteil gegen den Künstler Wigald Wittig hat das Gericht zwar ausdrücklich bestätigt. Dennoch wird so schnell kein Geld zur Sanierung des maroden Brunnens sprudeln: Wittig kündigte an, er werde auf jeden Fall in Berufung gehen.

Die Steine des Anstoßes kommen aus Portugal, bilden die natürlichen Kalkstein-Terrassen des türkischen Pamukkale nach, sind aber nicht frostsicher. Die Folge: Der Brunnen im Görlitzer Park, für den 1,7 Millionen Euro Steuergelder ausgegeben wurden, plätscherte nur einen Sommer. Seit fünf Jahren ist er trockengelegt, weil die porösen Steine sich wie Schwämme mit Wasser vollsaugen und bei Frost abplatzen würden. Der Bezirk erwirkte ein Urteil gegen Wittig, der den Stein einbauen ließ, und machte Schadensersatzansprüche von rund einer Million Euro geltend. Wittig hält dagegen, dass der Brunnen Konstruktionsmängel habe: Er sei „wie eine Badewanne ohne Ablauf“. Für diese Mängel sei er nicht verantwortlich. oew

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