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Berlin: Streit um Straße für getöteten DDR-Polizisten

Groß Glienicke - Diskussion um ein Stück deutsch-deutsche Geschichte: Gegen die Umbenennung der Helmut- Just-Straße hat sich der Ortsbeirat Groß Glienickes ausgesprochen. Die Bündnisgrünen im Potsdamer Stadtparlament hatten dies beantragt; Groß Glienicke gehört zur Landeshauptstadt.

Groß Glienicke - Diskussion um ein Stück deutsch-deutsche Geschichte: Gegen die Umbenennung der Helmut- Just-Straße hat sich der Ortsbeirat Groß Glienickes ausgesprochen. Die Bündnisgrünen im Potsdamer Stadtparlament hatten dies beantragt; Groß Glienicke gehört zur Landeshauptstadt.

Der DDR-Volkspolizist wurde vor fast genau 60 Jahren während des Dienstes an der Berliner Sektorengrenze zwischen Prenzlauer Berg und Wedding von Unbekannten erschossen. Die DDR schlachtete die Tat vom 30. Dezember 1952 propagandistisch aus, im ganzen Land wurden daraufhin Straßen und Schulen nach dem Getöteten benannt, so auch in Groß Glienicke.

Justs tragisches Schicksal sei zwar von der DDR-Propaganda missbraucht worden, doch dies rechtfertige keine Umbenennung, sagte Ortsvorsteher Franz Blaser (SPD). Auch hätten sich heutige Anwohner, mit denen er gesprochen habe, nicht für eine Umbenennung ausgesprochen, teilweise seien sie sogar explizit dagegen gewesen. Bei der schriftlichen Befragung aller Anlieger habe ebenfalls niemand zustimmend reagiert.

Für die Bündnisgrünen hingegen spricht gerade der DDR-Kult um Just dafür, die Straße umzubenennen. Ein solcher Schritt würde „mit dem propagandistischen Missbrauch der tragischen Geschichte“ Justs ein Ende machen, heißt es im Antrag zur Umbenennung.

Das Votum des Groß Glienicker Ortsbeirats hat nur empfehlenden Charakter. Entscheiden müssen die Potsdamer Stadtverordneten. HC

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