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Berlin: Strieder drängt BSR: Fünf Tage müssen reichen

BERLIN .Die Stadtreinigung beseitigt die immer noch unübersehbaren Berge von Silvestermüll nach Auffassung von SPD-Umweltsenator Peter Strieder zu langsam.

BERLIN .Die Stadtreinigung beseitigt die immer noch unübersehbaren Berge von Silvestermüll nach Auffassung von SPD-Umweltsenator Peter Strieder zu langsam.Auch ohne zusätzliches Personal "muß das innerhalb von fünf bis sechs Tagen möglich sein", sagte die Leiterin der Aktion "Sauberes Berlin", Beate Stoffers, dem Tagesspiegel.Daß zerfetzte Böller, Raketenreste und Flaschen mancherorts erst im Laufe des Monats verschwinden sollen, "widerspricht ganz klar unserer Aktion".Die BSR hält jedoch keine besondere Eile für geboten, obwohl das Müllaufkommen nach ihrer Einschätzung diesmal besonders hoch ist.Laut Sprecher Bernd Müller werden die Straßen nur noch "im Rahmen des normalen Reinigungsdienstes" gesäubert.

Auch die Umweltexpertin der Abgeordnetenhausfraktion von Bündnis 90 / Grünen, Judith Demba, verlangte ein "effizienteres Vorgehen" der BSR.Offensichtlich gebe es ein "Organisationsproblem".

Immerhin aber schätzt die BSR nun, daß alle Straßen "schlechtestenfalls in zwei Wochen gereinigt sind".Am Wochenende war noch von bis zu einem Monat die Rede gewesen."Vierzehn Tage sind kein zu langer Zeitraum", findet Müller.Wer eine schnellere Beseitigung wünsche, müsse Sondermittel bereitstellen (was die Umweltbehörde wegen ihres knappen Etats ausschließt).Außerdem, sagt Müller, seien zumindest am 1.und 2.Januar Sondereinsätze mit 500 Mitarbeitern unternommen und dabei 720 Kubikmeter Müll eingesammelt worden.

Die Knallerei habe wohl schon fast das Ausmaß erreicht, das beim Jahreswechsel 1999 / 2000 bevorstehen dürfte, glaubt die BSR.Bisher plant sie keine zusätzlichen Maßnahmen für das nächste Silvesterfest.

Aktionen zur Einschränkung der Knallerei - etwa einen Preisaufschlag auf Böller, um die Müllbeseitigung zu finanzieren - lehnt die Umweltbehörde ab.Beate Stoffers lobte stattdessen die Kneipenwirte, die den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg selber gereinigt haben, für ihre beispielhafte Eigeninitiative.

Bei den Verschmutzungen bot sich am Montag ein unterschiedliches Bild.Zu den dreckigsten Ecken gehörte die Yorckstraße in Kreuzberg: Kurz hinter den Yorckbrücken schienen die Gehwege auf beiden Seiten und der breite begrünte Mittelstreifen noch überhaupt nicht gereinigt worden zu sein.Die angrenzende Gneisenaustraße war jedoch weitgehend vom Silvestermüll befreit.Auch die Schöneberger Dominicusstraße, die noch am Wochenende von Böllerresten übersät war, wirkte größtenteils sauber - ganz im Gegensatz zur nahen Martin-Luther-Straße.Die BSR hatte angekündigt, "hierarchisch" vorzugehen und zunächst Hauptstraßen zu reinigen.Wie die Beispiele Yorckstraße und Martin-Luther-Straße zeigen, wurde das Prinzip aber nicht überall befolgt.

Deutliche Fortschritte gibt es in vielen Parks und Grünanlagen, für deren Säuberung die bezirklichen Naturschutz- und Grünflächenämter zuständig sind.So gut wie keine Spuren von Silvester waren im Neuköllner Volkspark Hasenheide zu finden.Im Kreuzberger Viktoriapark lag zwar auf einer großen Wiese nahe dem Kreuzberg-Denkmal noch überall Unrat inklusive diverser Sektflaschen; das Denkmal selbst und der Rest des Parks wurden aber gesäubert.Baustadtrat Matthias Stefke (CDU) will die Reinigung der Grünananlagen bis zum Wochenende abschließen.Den Kreuzbergern attestierte er ein "verstärktes Knallverhalten".Ungewöhnlich viele Böller und Raketen seien auf Kinderspielplätzen gezündet worden.Beschädigungen hätten seine Mitarbeiter aber bisher nicht festgestellt.

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