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Berlin: Strieder kann sich nicht durchsetzen

Das Mehrzweck-Konzept ist offenbar gescheitertC. v.

Das Mehrzweck-Konzept ist offenbar gescheitertC. v. L.

Die Chancen, dass aus der stillgelegten Deutschlandhalle eine Eissporthalle wird, sind deutlich gestiegen, da die Vorstellungen von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder für eine multifunktionale Halle offenbar nicht überzeugen können. Senatssprecher Michael-Andreas Butz kündigte eine Entscheidung für die nächste Woche an. Der Umbau in eine Eissporthalle für rund 20 Millionen Mark wird von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner favorisiert und von Schulsenator Klaus Böger unterstützt. Branoner und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen hatten ein Konzept bereits im März letzten Jahres vorgestellt.

Die Stadtentwicklungsverwaltung, die sich ebenfalls seit gut einem Jahr für den Umbau in eine Mehrzweckhalle einsetzt, sollte dem Senat dafür bis zum 15. April ein Konzept mit Finanzierungsmodell vorlegen. Dabei ging man von der Beteiligung eines Privatinvestors aus. So wie sich der Senat das Konzept vorstellte, habe man es nicht darstellen können, sagte gestern Strieders Sprecherin Petra Reetz. Mit der Offenlegung seines Finanzierungsmodells erwarte der Investor (die Senatsverwaltung hatte sich die Walter-Bau-AG ausgesucht, die das Olympiastadion sanieren wird) nämlich auch eine Option auf das Deutschlandhallen-Projekt. Die aber könne man nicht garantieren, da Vorhaben dieser Größenordnung normalerweise ausgeschrieben werden müssen. Eine Ausnahmeregelung aber sei juristisch angreifbar. Die Sprecherin der Verwaltung sprach von einem Dilemma.

Ein Vertreter des Augsburger Baukonzerns Walter Bau bestätigte gestern, dass sein Unternehmen an dem Projekt für eine multifunktionale Halle arbeite. Es soll ein Volumen von 70 bis 80 Millionen Mark haben. Dem Senat seien die Planungen bekannt, man verhandle mit Banken und Betreibern. Es gebe ein verbindliches Konzept, das allerdings an keinerlei Konditionen geknüpft sei. Man habe keine Option verlangt, sondern wolle nur ein Angebot unterbreiten. Man werde die Planungen zu Ende führen und habe überrascht gehört, dass der Senat schon in Kürze entscheiden wolle.

Die Deutschlandhalle sollte nach ersten Vorstellungen Diepgens und Branoners bereits in diesem Sommer als Eissporthalle öffnen und die alte Halle an der Jafféstraße ersetzen, damit dort der Südeingang der Messe neugestaltet werden kann. Vor einem Jahr sollte der Umbau noch 15 Millionen Mark kosten. Als möglicher Betreiber und Investor war die Messegesellschaft im Gespräch, die schon die alte Eissporthalle managt. Messesprecher Michael Hofer betonte gestern erneut, dass man kein Interesse an der Deutschlandhalle in welcher Form auch immer habe. Man solle sie abreißen wie die alte Eissporthalle.

Die denkmalgeschützte Deutschlandhalle ist seit Anfang 1998 stillgelegt. Der Senat sah wegen neuer Hallen keinen Bedarf und wollte sie zunächst abreissen lassen.

C. v. L.

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