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Berlin: Stroh oder Gold?

Von Bernd Matthies Vier Kerzen sind noch dran, da wird nicht gespart. Doch sonst ist der Adventskranz des Regierenden ein echtes Rezessionsmodell, dekoriert mit leerem Stroh und gerupfter Jute – fehlt nur noch, dass Wowereit sich in härene Gewänder hüllt und vor jeder Morgenbesprechung in Demut kasteit.

Von Bernd Matthies

Vier Kerzen sind noch dran, da wird nicht gespart. Doch sonst ist der Adventskranz des Regierenden ein echtes Rezessionsmodell, dekoriert mit leerem Stroh und gerupfter Jute – fehlt nur noch, dass Wowereit sich in härene Gewänder hüllt und vor jeder Morgenbesprechung in Demut kasteit. Wir überlegten gerade, ob das nun ein bürgerfreundlicher Solidaritätsakt sei oder eher eine überflüssige neue Strophe für den Depressionschor, da kam frohe Kunde aus dem Adlon. Dort steht eine kleine Villa als Adventskalender, gefüllt mit Schreibgeräten, Lederwaren und Uhren im Gesamtwert von 677000 Euro; Heiligabend gibt es einen goldenen Füller mit 4810 Brillanten, für den sich gewiss ein Käufer finden wird. Oh, jetzt wäre ein kulturkritisches Donnerwetter fällig, eine Suada über die Sozialbindung des Eigentums... Ach je. Sagen wir einfach so: Stroh im Rathaus und die Brillis im Adlon – das ist immer noch besser als umgekehrt.

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