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Berlin: Strom und Ampeln fielen aus

Verkehrsbehinderungen an Kreuzungen in Steglitz und Prenzlauer Berg

Zwei Stromausfälle der Bewag haben gestern Vormittag in Prenzlauer Berg und Steglitz viele Ampeln ausfallen lassen. In Prenzlauer Berg waren sehr viele große Kreuzungen betroffen, zwei Stunden lang wurde der Verkehr dort behindert. Teilweise mussten Monteure die Systeme Kreuzung für Kreuzung von Hand wieder einschalten – das dauerte natürlich. An diesem nicht gerade optimalen Zustand hat sich durch die vor zwei Wochen eröffnete Verkehrsregelungszentrale der Polizei noch nichts geändert. Diese wurde von der Verkehrssenatorin als „Europas modernste“ gelobt. Gestern war in der Computerzentrale im Tempelhofer Flughafen nicht einmal der Strom- und Ampelausfall in Steglitz bekannt. Denn die meisten West-Berliner Ampeln werden derzeit immer noch, wie seit 25 Jahren, aus einem alten Polizeigebäude in der Kreuzberger Friesenstraße überwacht. Erst in einigen Wochen sollen zumindest 85 Prozent der 2000 Berliner Ampeln aus dem Flughafen kontrolliert werden. Die restlichen 15 Prozent sind gar nicht zu überwachen, weil Kabel fehlen. Zudem können 600 der 2000 Anlagen nicht von der Zentrale geregelt, also im Takt verändert werden.

Neben den Autofahrern waren etwa 3000 Haushalte vom Doppelausfall betroffen. 1600 waren es von 10.15 Uhr bis 11.05 Uhr in Steglitz im Gebiet Klingsor- und Birkbuschstraße, zuvor von 8.15 Uhr bis 9.50 Uhr 1300 Haushalte zwischen Ostsee- und Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg. In beiden Fällen sei ein Fehler in einem Kabel Ursache gewesen, sagte Bewag-Sprecher Olaf Weidner. Nach seinen Angaben gab es im vergangenen Jahr 30 Ausfälle dieser Größenordnung, zwei an einem Tag seien sehr selten. Durchschnittlich sei der Strom im Vorjahr 73 Minuten weggeblieben – genau so lange dauerte es gestern auch, bis die beiden Fehler behoben waren.

Ampelausfälle gab es gestern noch mehr, unter anderem 90 Minuten auf der stark befahrenen Kreuzung Rhinstraße/Landsberger Allee. Angesichts der teilweise veralteten Berliner Ampeln bemüht sich das Land seit fünf Jahren um die Privatisierung aller Anlagen. In diesem Jahr soll ein Ergebnis der europaweiten Ausschreibung vorgestellt werden. Der Investor wäre dann für den Betrieb verantwortlich und bekäme dafür vom Land jährlich eine Pauschale. Das Verfahren hat sich in den letzten Jahren mehrfach verzögert, zuletzt war „ Sommer 2005“ als Entscheidungstermin genannt worden.

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