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Studium: Berliner Hochschulen bekommen 58 Millionen Euro

Die Lehre an den Berliner Universitäten und Fachhochschulen soll verbessert werden. Die Ausbildungsoffensive soll Studienplätze schaffen und Professuren fördern. Eine Trendwende nach Jahren permanenter Kürzung?

Die Ausbildung von Studenten an den Berliner Universitäten und Fachhochschulen soll in den nächsten vier Jahren mit 58 Millionen Euro verbessert werden. Eine entsprechende Vereinbarung für einen Masterplan zur Ausbildungsoffensive wurde von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) und Vertretern der Hochschulen im Roten Rathaus unterschrieben. Geplant sind zusätzliche Studienplätze, Professuren mit dem Schwerpunkt Lehre, Tutoren-Programme und zusätzliche Frauenförderung.

Zöllner sagte, man wolle eine "bessere und gezieltere Betreuung" von Studenten erreichen. Der Präsident der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW), Prof. Michael Heine, sprach von einer "Trendwende in Berlin nach Jahren permanenter Kürzungen". Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte hingegen, das Geld mache den Abbau von Personal in den vergangenen Jahren "nicht einmal annähernd rückgängig".

2900 neue Studienplätze

35 Millionen Euro der Gesamtsumme kommen aus dem Landeshaushalt, knapp 23 Millionen Euro erhält Berlin aus dem Hochschulpakt 2020. Die drei großen Universitäten erhalten je 4,3 Millionen Euro für den Vierjahreszeitraum. Die drei großen Fachhochschulen TFH, FHTW und FHW bekommen je zwischen acht und neun Millionen Euro. Zöllner versicherte, das Programm werde auch über die laufende Legislaturperiode hinaus weitergeführt.

Mit dem Geld sollen insgesamt 2900 neue Studienplätze für Erstsemester geschaffen werden. Zusätzliche Professuren auf Zeit mit dem Schwerpunkt Lehre sowie Seniorprofessuren werden eingerichtet. Zudem sollen Professoren berufsbegleitende Weiterbildungen speziell in der Lehre erfahren.

Vor allem Ingenieurswissenschaften sollen gefördert werden

Die Fachhochschulen wollen besonders die Ausbildung in den Ingenieurswissenschaften fördern, weil hier die Abbrecherquoten sehr hoch sind. Dazu werden Tutoren-Programme aufgelegt. Verstärkt sollen weibliche Professoren berufen werden, um so auch den Anreiz für weibliche Studenten zu erhöhen. FHTW-Präsident Heine räumte aber ein, dass es zu wenig geeignete Bewerber für die Professorinnen-Posten gebe.

Die GEW sprach von "nicht mehr als einen Trostpflaster". Die "erheblichen Defizite in der Lehre" würden so nicht behoben. Berlin habe in den vergangenen zehn Jahren an den Hochschulen Personal im Umfang von 30 000 Studienplätzen gestrichen. Zudem gebe es eine deutliche Schieflage bei den Zuschüssen für die Ausbildung gegenüber dem Geld für die Forschung. Für die Kofinanzierung der
Exzellenzinitiative habe das Land 150 Millionen Euro bereit gestellt, für die Ausbildungsoffensive nur 35 Millionen. (tbe/dpa)

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