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Berlin: Stürze im Alter verhindert

Geriatrie-Netzwerk erhält Berliner Gesundheitspreis

Auch ein Projekt aus Berlin wurde gestern mit dem Berliner Gesundheitspreis ausgezeichnet. Das „Geriatrie Netzwerk Berlin“ erhielt für sein Pilotvorhaben zur Verhinderung von Stürzen im Alter den mit 7 0000 Euro dotierten zweiten Preis. Im Mittelpunkt des Netzwerks steht das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Polikum Friedenau, dessen Ärzte sich als Lotsen im Behandlungsdschungel verstehen.

Gemeinsam mit den geriatrischen Vivantes-Kliniken, dem Nachbarschaftsheim Schöneberg und dem Pflegedienst Brodatzki & Depner betreuen die Mediziner heute 15 000 Senioren. Der Behandlungspfad „Sturzprävention“ besteht in einem umfassenden Vorsorgeplan und in einem Behandlungsschema für den Fall, dass sich der Sturz nicht vermeiden ließ.

Der Berliner Gesundheitspreis wurde vom Bundesverband der AOK, der AOK Berlin und der Ärztekammer Berlin schon zum sechsten Mal verliehen. Sechs Preisträger teilen sich die mit insgesamt 50 000 Euro dotierte, seit 1995 vergebene Auszeichnung, Hinzu kommt ein Ehrenpreis. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, zitierte zur Feier des Tages ein japanisches Sprichwort: „Die Bedeutung einer Kultur bemisst sich daran, wie zufrieden in ihr die Alten sind.“

Den ersten Preis teilten sich der „Rehakomplex Schönebeck“ aus Sachsen-Anhalt, bei dem Vertragsärzte die Teamarbeit von Ärzten, Krankengymnastinnen, Ergotherapeuten, Sozialstationen koordinieren, und die „Genossenschaft Qualität und Effizienz“ aus Nürnberg, an der 59 Arztpraxen mitwirken. Den zweiten Preis bekam das Berliner Projekt. Die anderen Preisträger haben neue Modelle zur Förderung der Lebensqualität kranker älterer Menschen in ihrem eigenen Wohnfeld entwickelt, die die ärztliche Versorgung ergänzen sollen: Der „Trägerverbund Demenz“ aus dem westfälischen Minden unterstützt Demenzkranke und Angehörige. Im Projekt „Begleitetes Wohnen e. V.“ aus Dresden werden Senioren, die hilfs- aber noch nicht pflegebedürftig sind, beim Einkaufen und zu Behörden begleitet, um länger selbstständig zu Hause leben zu können.

Adelheid Müller-Lissner

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