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Berlin: Stuttgarter Architekt baut den neuen Lesesaal für die Staatsbibliothek

Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz wird in ihrem Haus Unter den Linden endlich einen neuen Lesesaal bekommen. Am 2.

Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz wird in ihrem Haus Unter den Linden endlich einen neuen Lesesaal bekommen. Am 2. März wurde der europaweit ausgeschriebene Architektenwettbewerb entschieden: Der erste Preis ging an den Stuttgarter Architekten HG Merz, dessen Büro auch mit der Sanierung des Gesamtgebäudes beauftragt ist. Noch in diesem Monat soll der Bauauftrag erteilt werden. Für 2002 wird mit dem Baubeginn gerechnet. Bis dahin sollen die Büchertürme aus der DDR-Zeit abgerissen werden.

Aufgabe der Wettbewerbsteilnehmer war es, im Innern des denkmalgeschützten Altbaus der Staatsbibliothek einen Dienstleistungsbereich zu schaffen, der nicht nur einen Lesesaal enthält, sondern zusätzlich Raum berücksichtigt für einen frei zugänglichen Buchbestand von 300 000 Bänden, einen "Raralesesaal" für die kostbarsten Bücher sowie Ausstellungsräume einplant. Wie der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, am gestrigen Montag erklärte, sei eine Fülle interessanter Entwürfe eingereicht worden. Das von der Jury ausgewählte Konzept nehme die Idee des von Ernst von Ihne errichteten Baus wieder auf. Statt der dem römischen Pantheon nachgebildeten Kuppel des ursprünglichen Leesesaals, der im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört worden ist, ist ein würfelförmiger "Lichtkörper" vorgesehen, in dem der Hauptlesesaal untergebracht wird. Wie Merz erklärte, habe er sich an den Lesesälen des 18. Jahrhunderts orientiert, die in das Zentrum der Bibliothek gebaut worden seien und deren Decke den Himmel nachbilde. Die gläserne Decke seines Lesesaals gebe den Blick direkt auf den Himmel frei. Mit diesem Konzept werde eine Qualität geschaffen, sagte Lehmann, "die dem Ihne-Bau angemessen ist. Der Neubau ist in die historische Dimension eingepasst, ist aber nicht historisierend."

Rund 70 Millionen Mark sind für den Neubau bisher veranschlagt. Insgesamt 500 Millionen Mark, so Lehmann, wird die Sanierung der Stabi insgesamt verschlingen. In 10 bis 12 Jahren sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Es sei noch zu klären, wie die Bauarbeiten in dem Teil durchgeführt werden können, die zur Zeit von der Humboldt-Universität genutzt werden. Bis zum Jahr 2005 soll die Universitätsbibliothek das Gebäude räumen. Die Staatsbibliothek habe dieselbe Bedeutung für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wie die Museumsinsel.

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