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Berlin: Supermärkte wehren sich gegen Greenpeace-Vorwürfe Pestizide in Obst und Gemüse: Die Lebensmittelketten Lidl und Real

halten die Test-Ergebnisse der Umweltorganisation für nicht nachvollziehbar

Bei der jüngsten Greenpeace-Untersuchung zu pestizidbelastetem Obst und Gemüse schnitten die beiden Lebensmittelketten Real und Lidl am schlechtesten ab. Jetzt wehren sich die beiden Supermarktketten, die in Berlin stark vertreten sind, gegen den Vorwurf, sie brächten zu stark belastete Produkte in den Verkauf. Eine Sprecherin der Real-Kette mit acht Supermärkten in Berlin kritisiert, dass Greenpeace schon das Erreichen der Grenzwerte als Verstoß wertet und nicht die Überschreitung, wie es gesetzlich vorgesehen ist.

Die Umweltorganisation hält dessen ungeachtet an ihren Kriterien fest. „Auch wenn einzelne Giftrückstände noch nicht die Grenzwerte erreichen, kann die Summe der Schadstoffe gesundheitsgefährdend sein“, sagt Greenpeace-Experte Manfred Krautter. Von in der Bundesrepublik sowie in Österreich und der Schweiz entnommenen 658 Proben bei Tafeltrauben, Nektarinen, Gurken, Paprika, Tomaten und Kopfsalat stufte Greenpeace nach diesen Maßstäben 100 Proben als zu hoch belastet ein. Die gesetzlichen Höchstwerte waren in 48 Fällen überschritten.

Darauf bezieht sich die zum Metro-Konzern gehörende Kette Real. „Unser Kriterium sind die gesetzlichen Höchstwerte, sagt Real-Sprecherin Bettina Feldgen. Diese seien ohnehin schon sehr streng. Nach diesen Kriterien habe es bei dem Greenpeace-Test lediglich drei Überschreitungen bei den bei Real gezogenen Proben gegeben. Lege man dies für die Bewertung zugrunde, so gehöre Real zu den besten Anbietern in Deutschland. Bei einem Berliner Real-Markt hatten die Tester zu stark belastete Tomaten gefunden.

Auch der Discounter Lidl, dessen Filialen flächendeckend in der Stadt zu finden sind, hält die Greenpeace-Ergebnisse für nicht nachvollziehbar. Man habe im selben Zeitraum wie die Umweltorganisation 700 Gutachten von unabhängigen Instituten erstellen lassen, bei denen es keineBeanstandungen in Hinblick auf überhöhte Rückstände gegeben habe. Bei Lidl in Berlin hatten die Greenpeace-Tester Trauben aus Italien und der Türkei sowie Nektarinen aus Frankreich beanstandet.

Fünf Wochen lang hatten im Herbst Greenpeace-Tester Proben bei verschiedenen Supermarktketten im Bundesgebiet genommen. Aus der Untersuchung lässt sich aber nach Angaben des Greenpeace-Experten Krautter nicht erkennen, ob bestimmte Regionen in Deutschland besonders belastete Ware erhalten. Unterschiede seien aber zwischen den Lebensmittelketten deutlich geworden. Am besten schnitt bei der Studie der Discounter Aldi ab.

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