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Berlin: Sushi, Punk und Poser

31 Clubs in nur einer Nacht: Partyhopper kommen heute auf ihre Kosten

Olaf Kretschmar ist euphorisch, wenn er über den heutigen Abend spricht. „Ein Strom von Menschen wird durch die Straßen ziehen“, sagt er, „und ein schillerndes Publikum wird die Stadt bevölkern“. Kretschmar ist Sprecher der Clubcommission, jenem Verband Berliner Clubbetreiber, der heute zum zehnten Mal zur „Langen Nacht der Clubs“ bittet. Ab 23 Uhr wird in 31 Clubs in Berlin gefeiert; der Eintritt kostet einmalig elf Euro.

Die Commission hat die „Lange Nacht der Clubs“ ins Leben gerufen, um möglichst vielen Menschen an nur einem Abend die Vielfalt des popkulturellen Untergrunds zu zeigen. Die Betreiber kämpfen aber auch für die Erhaltung ihrer Szene. „Save the Clubs!“, lautet das Motto des Abends.

Auch wenn die Experimentierphase der 90er Geschichte ist, bietet Berlin genug Nährboden für Partytrends: Zurzeit ist das Liveperformance. Dabei singen Menschen und greifen zu Instrumenten, meist trashig und ironisch gebrochen. Wer das sehen und hören möchte, wird sich im King-Kong-Klub am Rosenthaler Platz gut aufgehoben fühlen. Dort bringt das australische Team Plastique seine elektronische Sushi-Punk-Poser-Show auf die Bühne.

Ein einheitliches Konzept haben die Clubs nicht. Das würde auch nicht der Vielfalt der Kulturszene entsprechen, sagt Kretschmar. Eines sei neu: Die Clubnacht leiste sich einen „reflexiven Veranstaltungsteil.“ Was das heißt? Um 22 Uhr zeigt das Kino Babylon einen Dokumentarfilm über die Musikszene in Berlin und Hamburg. Der Titel lautet: „Wir werden immer weiter gehen.“ Ein passenderes Motto für die heutige Nacht hätte es nicht geben können.

Details und die Clubs im Netz:

www.clubcommission.de

Eric Willems

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