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Berlin: Tagesschau auf Italienisch

„Nacht der Talente“: Schüler zeigen, was sie können

Bildungssenator Klaus Böger (SPD) lädt am heutigen Donnerstag erstmals zur „Nacht der Talente“. Rund 500 Schüler aus Berlin werden für ihre Projekte geehrt, mit denen sie bei bundesweiten Wettbewerben Preise gewonnen haben. Sechs Schülergruppen präsentieren ihre siegreichen Projekte. Unter ihnen ist auch die 11a des Albert-Einstein-Gymnasiums in Neukölln. 25 Schüler drehten im vergangenen Jahr einen Film in italienischer Sprache. „Il telegiornale“ (so heißt in Italien die „Tagesschau“ im Fernsehen) gewann die Landesausscheidung im Bundeswettbewerb Fremdsprachen.

Auch ein Drehbuch oder ein Theaterstück hätten die Schüler einreichen können. Doch Victoria Heinz und ihre Mitschüler entschlossen sich dazu, gleich einen 20-minütigen Film in mehreren Episoden zu drehen. „Wir haben die Rollen so verteilt, dass jeder mindestens einen Satz sagen konnte“, erzählt die 17-Jährige. Die Planung fand im Italienisch-Unterricht statt. Den Rest besorgten die Schüler in ihrer Freizeit. Sie konzipierten und filmten einen Sportbericht, eine Politik-Talkshow und eine Buchkritik, verbunden durch Moderation und Werbung. Gedreht wurde auf dem Schulgelände, am Schlachtensee und in Gärten und Wohnzimmern der Eltern. Für die Parodie eines Trailers zur Fortsetzung des Hollywood-Films „Titanic“ schafften die Schüler alte Kleider heran und bibberten bei Winterwetter stundenlang im Garten – für wenige Minuten Film. „Es lag noch Schnee, und alle standen in diesen alten Kostümen draußen und haben gefroren“, erinnert sich Victoria. Der Rest ließ sich im Warmen erledigen. Eine Woche lang verbarrikadierten sich die Schülerin und einer ihrer Mitstreiter jeden Tag von morgens bis abends im Schnittraum. Das hat ihren Blick für Film und Fernsehen geschärft. Victoria weiß jetzt, wie man Bilder blendet und welche Einstellungen die Profis aneinander schneiden. Und sie hat gelernt, dass das Filmgeschäft Teamarbeit ist. „Wir wissen jetzt, wie viel Arbeit in so einem Film steckt – auch wenn er noch so kurz ist.“

Thorsten Wiese

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