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Berlin: Tamtam um Techno-Fete

Love-Parade-Gründer prüft rechtliche Schritte gegen Party „Planet Pro Berlin“ an der Siegessäule

Eigentlich will Veranstalter Armin Mostoffi mit seinem Freiluftereignis „Planet Pro Berlin“ nur eins: am kommenden Sonnabend enttäuschte Technofans über den neuerlichen Ausfall der Love Parade hinwegtrösten. Aber bereits im Vorfeld zur Party gibt es Zoff und Ärger. Matthias Roeingh alias Dr. Motte, Vater des legendären TechnoUmzugs, prüft sogar rechtliche Schritte gegen das Freiluftspektakel: „Es besteht der Verdacht, dass Sondernutzungsrechte in Anspruch genommen werden, die von der Firma Planetcom mit der Stadt bis 2006 ausschließlich für die Love Parade ausgehandelt wurden. Deshalb distanziere ich mich von allem, was an diesem Tag auf der Straße des 17. Juni passiert.“

Die Love Parade sei eine schöne Berliner Pflanze, die weiterblühen könnte, sagt Dr. Motte. Deshalb sei es sein Bestreben, den großen Techno-Umzug im kommenden Jahr wiederzubeleben. Derzeit laufen bereits erste Gespräche. Wenn er dieses Vorhaben verwirklichen könnte, da ist sich das Techno-Urgestein sicher, „hätten alle einen großen Spaß daran“.

Den meinen auch Armin Mostoffi und seine Mitarbeiter mit ihrer Party zu haben. Sie sind von der Notwendigkeit ihrer Arbeit und der Berechtigung ihrer Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Techno-Star Marusha steht, überzeugt: „Es geht darum, ein historisches Fenster offen zu halten, das sich sonst für alle Zeit geschlossen hätte“, sagt Teammitglied Markus von Wollank, Nachtschwärmern als Szenekolumnist Marcello aus dem Magazin 030 bekannt. Und Mostoffi fügt hinzu: „Wir spüren eine Aufbruchstimmung und ein neues Vertrauen.“ Deshalb habe er „Planet Pro Berlin“ auch bewusst offen gestaltet, das allen Clubbetreibern und Partyveranstaltern die Möglichkeit bietet, sich öffentlich zu präsentieren und so ein Zeichen für Berlins Subkultur zu setzen. Denn ohne große Glanzlichter hätten es die Clubs und Kreativen der Stadt schwer. Über 100 DJs haben sich ab 12 Uhr auf den zehn Bühnen entlang der Straße des 17. Juni, zwischen Siegessäule und Entlastungsstraße, angekündigt.

Mit wie vielen Besuchern er insgesamt rechnet, darüber wagt Mostoffi keine endgültigen Angaben zu machen. Schirmherrin Marusha wird man jedenfalls nicht antreffen – die Hochschwangere wird die Party live in ihrer Sendung „Rave Satelite“ auf Radio Fritz übertragen. hey

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